Berlin – Viele Tiere verstecken ihre Jungen im hohen Gras, um sie vor natürlichen Feinden zu schützen. Mit Beginn der Frühjahrsmahd und durch den Einsatz von Landmaschinen kann es dort jedoch lebensgefährlich für sie werden. Bei Rehkitzen in den ersten Lebenstagen führt der sogenannte „Drückinstinkt“ dazu, dass sie bei Gefahr bewegungslos auf dem Boden verharren statt zu fliehen.
„Deswegen fördert mein Haus ein Forschungsvorhaben zur Entwicklung eines praxistauglichen Systems zur Rehkitzrettung beim Mähen. Drohnen mit Wärmebildkameras überfliegen dazu vorab die Mähflächen“ erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Das Projekt wird mit rund 2,5 Millionen Euro gefördert und läuft seit 2012. „Die bisherigen Erfahrungen mit dem System sind so gut, dass wir uns bereits in den praktischen Erprobungsphase befinden“, so Schmidt. Der serienmäßige Einsatz wird voraussichtlich ab 2016 möglich sein.
Das Bundeslandwirtschaftsministerium ruft weiter dazu auf, beim Einfahren des ersten Grünfutters alle Möglichkeiten zu nutzen, um Jungtiere zu schützen. Landwirte, Lohnunternehmer, Maschinenringe und die örtliche Jagdaufsicht sind gefordert, rechtzeitig ein koordiniertes Vorgehen abzustimmen, unter anderem durch wildtierschonende Mähverfahren (Mährichtung, Schnitthöhe, Mähzeitpunkt) und das intensive Absuchen der Fläche vor den Mäharbeiten mit Hilfe geeigneter Hunde.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie im Internet unter www.wildretter.de.