Berlin – In der Tarifauseinandersetzung mit der Deutschen Post AG um die Arbeitszeit der 140.000 Tarifkräfte zeichnet sich auch nach der 5. Verhandlungsrunde am Donnerstag (21. Mai 2015) keine Einigung ab. Das Unternehmen sei nicht bereit, ein verhandlungsfähiges Angebot zur Arbeitszeit zu unterbreiten oder den Vertragsbruch rückgängig zu machen und damit auf Lohnabsenkungen zu verzichten. "Der Arbeitgeber verweigert bislang jegliche Zugeständnisse zu unseren Forderungen.
Die Beschäftigten werden darauf eine Antwort finden", sagte Andrea Kocsis, stellvertretende Vorsitzende der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und Verhandlungsführerin.
Weitere Streiks seien jederzeit möglich. "So kann es nicht weitergehen. Nach zwei Monaten Verhandlungen muss es im Juni zu einer Entscheidung kommen", bekräftigte Kocsis. Die nächste Runde findet am 1./2. Juni in Berlin statt.
ver.di fordert eine Arbeitszeitverkürzung von 38,5 auf 36 Stunden bei vollem Lohnausgleich, um den von der Deutschen Post AG durch den Aufbau von 49 Regionalgesellschaften gebrochenen Vertrag zum Schutz vor Fremdvergabe zu kompensieren. In die seit Mitte März laufenden Verhandlungen hat die Gewerkschaft inzwischen auch die Forderung nach einer Entgelterhöhung um 5,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten eingebracht. Die entsprechenden Regelungen aus dem Entgelttarifvertrag sind zum 31. Mai 2015 gekündigt.