Wismar – Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) ruft am Mittwoch, 24. Juni 2016, die Beschäftigten in Krankenhäusern zu einer bundesweiten Protestkette auf – vom Nordseestrand bis in die bayerischen Berge, von Görlitz bis Saarbrücken. In Krankenhäusern fehlen nach einer ver.di-Erhebung 162.000 Beschäftigte, darunter 70.000 in der Pflege. Bei der Aktion von 13.00 Uhr bis 13:10 Uhr machen die Menschen die Personalnot sichtbar, indem sie Nummernkarten von 1 bis 162.000 hochhalten.
Auch die Beschäftigten des Sana Hanse Klinikum Wismar beteiligen sich.
Der Gesetzgeber dürfe die Gefährdung für Patienten und Personal nicht länger ignorieren. „Die Regierung kennt die dramatischen Auswirkungen der Personalnot für Patienten, doch sie handelt nicht“, sagte ver.di Fachbereichssekretärin Diana Markiwitz „Wir sind entsetzt, dass die Bundesregierung die Gefährdung von Patienten wissentlich in Kauf nimmt.“
Ein Pflegeförderprogramm für 1 bis 3,5 Pflegestellen pro Krankenhaus bringe den Patienten niemals die dringend notwendige Verbesserung der Versorgung. „Wenn man gute Qualität in Krankenhäusern haben will, muss man auch dafür sorgen, dass ausreichend Personal zur Verfügung steht. Ein Gesetz, welches eine verbindliche Personalvorgabe regelt ist jetzt dringend notwendig.“
Eine so breit getragene Aktion hat es bisher im Gesundheitswesen in Deutschland noch nicht gegeben. Am 24. Juni 2015 tagt in Bad Dürkheim/Rheinland-Pfalz die Gesundheitsministerkonferenz der Länder und in Berlin der Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages. ver.di fordert ein Gesetz zur Personalbemessung in Krankenhäusern und dessen Finanzierung sowie ausreichende Krankenhausinvestitionen durch die Bundesländer.