Weltweit finden am Welt-AIDS-Tag Aufklärungskampagnen und Veranstaltungen zum Thema HIV und AIDS statt. Typisches Zeichen der Solidarität ist eine rote Schleife.
In Schwerin machen Institute, gemeinnützige Vereine, Schulen, Universitäten und Politiker auf die Infektionskrankheit aufmerksam.
Kleine Geschichte des Welt-AIDS-Tag
Am 1. Dezember 1988 wurde der Welt-AIDS-Tag ins Leben gerufen durch die WHO. Seit 1996 wird dieser Tag von der UNAIDS (Joint United Nations Programme on HIV/AIDS) organisiert. Unter einem vorgegebenen Motto finden Veranstaltungen und Kampagnen in Ländern aller Welt statt, die auf den HI-Virus und AIDS aufmerksam machen. Das soziale Miteinander zwischen erkrankten und gesunden Menschen ist oft negativ geprägt aufgrund fehlender Aufklärung. Rund 15000 Botschafter setzen sich für Solidarität, Aufklärung und Prävention ein.
Die rote AIDS-Schleife als Zeichen der Solidarität
Bekanntestes Zeichen des Welt-AIDS-Tages ist die rote AIDS-Schleife. Viele Geschäfte bieten die rote Schleife zum Verkauf an. Das Tragen dieser Schleife zeigt Solidarität mit Erkrankten und deren Angehörigen nach außen hin. 2013 wurde die weltweit größte Schleife ausgelegt: Um den Regensburger Dom wurde eine rote Schleife aus Wolle mit einer Gesamtlänge von 1,5 km, zum Ausdruck globaler Solidarität. Menschen aus Deutschland und Griechenland strickten Wollfäden, die zusammengenäht wurden.
Ansteckung mit HIV ist im Alltag fast ausgeschlossen
Menschen mit einer HIV-Infektion oder AIDS werden oft ausgegrenzt. Die Ursache dafür liegt oft in einer unbegründeten Angst, die auf Unwissenheit basiert. Durch Aufklärung konnten Neuinfektionen reduziert werden, aber diese Erkrankung ist nach wie vor ein brisantes Thema.
HIV wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr, Spritzgeschirr zum Drogenkonsum oder Blut übertragen. Speichel enthält auch HI-Viren, allerdings in zu geringer Menge für eine Ansteckung. Wer sich mit dieser Erkrankung angesteckt hat, kann durch Medikamente und unterschiedliche Therapie-Ansätze über Jahrzehnte fast uneingeschränkt weiterleben. Sich mit AIDS anzustecken, ist nicht möglich. AIDS ist keine eigenständige Erkrankung, sondern bezeichnet das Endstadium von HIV. Ist bei einem Infizierten AIDS ausgebrochen, sind die Übertragungswege dieselben wie bei HIV. Menschen, die an HIV erkrankt sind, stehen in der Verantwortung, dass sie darauf achten, andere nicht anzustecken.
Vorsätzliches Infizieren ist strafbar. Wer einen riskanten Kontakt hatte mit einer infizierten Person, kann innerhalb von 72 Stunden eine Postexpositionsprophylaxe durchführen lassen. Am Effektivsten ist es, wenn diese Behandlung innerhalb der ersten 24 Stunden gestartet wird. Liegt kein Selbstverschulden vor, wird diese vierwöchige Behandlung mit Medikamenten von Krankenkassen gezahlt. Die Postexpositionsprophylaxe ist keine Garantie, bei einer möglichen Infektionssituation nicht an HIV zu erkranken.
Prävention, Solidarität und Aufklärung: Schwerin am Welt-AIDS-Tag
Am 1.12.2015 finden in Schwerin Kampagnen und Veranstaltungen statt, die aufklären und solidarisieren. Genauso wie im letzten Jahr wird hier auch wieder mit Aktionen auf nationaler Ebene zu rechnen sein. Kirchengemeinden rufen zum gemeinsamen Gottesdienst auf, Universitäten locken mit wissenschaftlichen Ausarbeitungen, gemeinnützige Verbände bieten umangreiches Informationsmaterial an. Ebenso ist es möglich, sich an diesem Tag testen zu lassen bei einigen Veranstaltungen.