Berlin (ots) – Bundesagentur für Arbeit bestätigt dramatischen Fachkräftemangel in der Altenpflege. bpa Forderungen bestätigt: wir brauchen qualifizierte Zuwanderung, Umschulung und Qualifizierung.
Zu den heute von der Bundesagentur für Arbeit (BA) bekanntgegebenen Daten, wonach sich die Zahl der offenen Stellen vervielfacht hat und allein bei den Arbeitsämtern 14.000 offene Stellen für Altenpflegefachkräfte nicht besetzt werden können, erklärt der Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e. V. Bernd Meurer:
"Die Bundesagentur für Arbeit bestätigt unsere schlimmen Erfahrungen. Die Zahl der bei der Bundesagentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen für Altenpflegefachkräfte hat sich binnen weniger Jahre auf 14.000 vervielfacht. Die Realität sieht noch ganz anders aus! Berücksichtigt man, dass die Mehrzahl der ambulanten Dienste und stationären Einrichtungen offene Stellen schon gar nicht mehr melden, ist ein akuter Bedarf von 50.000 Fachkräften realistisch.
Die BA hat sich verspflichtet, im Rahmen der Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive zusätzlich weitere 4.000 arbeitssuchende Pflegehelfer, die bereits eine einjährige Ausbildung haben, zu Altenpflegefachkräften umzuschulen. Aber bis heute sind diese Personen darüber noch nicht einmal informiert. Wenn wir nicht ein weiteres Jahr verlieren wollen, muss die BA jetzt handeln. Die BA muss die infragekommenden Pflegehelfer jetzt über die Möglichkeiten einer geförderten Umschulung informieren, die Länder müssen 4.000 weitere Schulplätze schaffen, und die Einrichtungsträger 4.000 weitere Ausbildungsplätze. Das ist kein Pappenstiel und die Zeit bis zum Sommer, wenn die neuen Schuljahre beginnen, wird knapp. Wer jetzt nicht handelt, der verzögert!
Ebenso wichtig ist, dass die nach wie vor bestehenden bürokratischen Hemmnisse für die Einreise von Pflegefachkräften aus dem Ausland beseitigt werden. Hier müssen die aufenthalts- und arbeitsrechtlichen Voraussetzungen sowie die Anerkennung der Berufsabschlüsse zügig sichergestellt werden. Bearbeitungszeiten von bis zu 7 Monaten, wie es sie in Bayern teilweise gibt, erscheinen geradezu unwirklich."
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) bildet mit mehr als 7.500 aktiven Mitgliedseinrichtungen die größte Interessenvertretung privater Anbieter sozialer Dienstleistungen in Deutschland. Einrichtungen der ambulanten und (teil-) stationären Pflege, der Behindertenhilfe und der Kinder- und Jugendhilfe in privater Trägerschaft sind im bpa organisiert. Die Mitglieder des bpa tragen die Verantwortung für rund 230.000 Arbeitsplätze und ca. 17.700 Ausbildungsplätze. Das investierte Kapital liegt bei etwa 18,2 Milliarden Euro.