Berlin – Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekräftigt zum Auftakt der diesjährigen Fachmesse CallCenterWorld 2013 in Berlin ihre Forderung nach einem Mindestlohn in der Branche. "Bislang mehr als fünftausend Unterschriften aus über 40 Call-Center-Standorten unterstreichen, wie wichtig die Forderung nach einem Branchenmindestlohn ist", sagte ver.di-Call-Center-Experte Ulrich Beiderwieden.
Die Unterschriftenaktion unter Call-Center-Mitarbeitern unter dem Motto "Bei Anruf…Mindestlohn" wird auch im Mittelpunkt des diesjährigen Auftritts von ver.di auf der Messe CallCenterWorld 2013 stehen. Dort werde mit anwesenden Geschäftsführungen und Vorständen der großen Call-Center-Dienstleister und der Interessenverbände über einen Branchenmindestlohn diskutiert. "Wir fordern die Unternehmen auf, endlich den seit vielen Monaten angekündigten Arbeitgeberverband zu gründen, damit es für ver.di einen Verhandlungspartner gibt", bekräftigte Beiderwieden.
Während der Branche weiterhin ein gutes Wachstum prognostiziert werde, drohten die Beschäftigten bei der Entwicklung von Löhnen und weiteren Leistungen abgehängt zu werden. "Niedriglöhne, weitgehend tariffreie Zonen sowie Beschäftigte, die Aufstockungsbeträge nach Hartz IV erhalten, können nicht das Zukunftsmodell einer Branche sein, die sich in der Öffentlichkeit immer als dynamisch und innovativ darstellt", betonte Beiderwieden.
Aktuell gibt es in Call-Centern mehr als 20.000 offene Stellen, immer mehr Beschäftigte verlassen die Branche, Fluktuationsraten von mehr als 20 Prozent seien an der Tagesordnung, manche Arbeitgeber zahlten bereits Prämien für Neubeschäftigte. "Die Branche muss an einer Verbesserung ihres Images arbeiten, dazu gehören unbedingt Mindestlöhne und weitere tarifliche Regelungen", erklärte Beiderwieden.
Die Messe CallCenterWorld 2013 findet vom 26. bis 28. Februar im ESTREL Convention Center, Sonnenallee 225, 12047 Berlin, statt. Der ver.di-Stand befindet sich in Halle 4 F 21.