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Steigende Kinderarmut – Bundesregierung steht vor einem Scherbenhaufen

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Berlin (ots) – Die Bundesregierung steht nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes bei der Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland vor einem Scherbenhaufen. "Die Kinderarmut in Deutschland ist erneut gestiegen. Nach neuesten Berechnungen des Deutschen Kinderhilfswerkes sind rund 2,8 Millionen Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren von Armut betroffen.

Die Bundesregierung muss endlich handeln und ein umfassendes Konzept zur Bekämpfung von Kinder- und Familienarmut vorlegen, wie es schon das Bundesverfassungsgericht angemahnt hat. Dazu soll die Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Kommunen ein umfangreiches Maßnahmenpaket mit konkreten Zielvorgaben vorlegen, mit dem der Kinderarmut wirkungsvoll begegnet werden kann. Dabei muss es sowohl darum gehen, materielle Verteilungsgerechtigkeit herzustellen als auch verbesserte Bildungschancen für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche zu schaffen.

Dazu gehört auch der fristgerechte Ausbau der Betreuungsangebote für Kinder mit einer gleichzeitigen Qualitätsoffensive für eine bessere frühkindliche Bildung", betont Holger Hofmann, Bundesgeschäftsführer des Deutschen Kinderhilfswerkes.
"Die Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland wird natürlich auch den Einsatz finanzieller Mittel erfordern. Diese Kosten dürfen aber nicht zu einer Blockadehaltung führen. Nichts kann wichtiger sein, als in die Zukunftsfähigkeit unseres Landes zu investieren. Es kommt also vor allem auf den politischen Gestaltungswillen von Regierungen und Parlamenten an, um Kinderarmut in Deutschland zu überwinden und allen Kindern und Jugendlichen ein chancengerechteres Aufwachsen zu ermöglichen.

Soziale Sicherheit für Kinder und Bildungsgerechtigkeit sollten in einer der reichsten Industrienationen der Welt eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein. Die Realität sieht aber seit vielen Jahren anders aus" so Hofmann weiter.
Der Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung, der heute vom Bundeskabinett verabschiedet wurde, verkennt nach Ansicht des Deutschen Kinderhilfswerkes an vielen Stellen die sozialen Realitäten in Deutschland. Ein weiteres Problem besteht darin, dass den wenigen kinderpolitischen Instrumenten, die die Bundesregierung bei der Bekämpfung der Kinderarmut auf den Weg gebracht hat, ein desaströses Zeugnis ausgestellt werden muss.

So ist das Bildungs- und Teilhabepaket, das auf Druck des Bundesverfassungsgerichtes im Jahr 2011 eingeführt wurde, nach wie vor ein bürokratisches Monster ohne durchschlagende Wirkung. "Hier muss die zuständige Sozialministerin von der Leyen endlich den Tatsachen ins Auge blicken und das Bildungs- und Teilhabepaket grundlegend reformieren. Das könnte ein erster Schritt hin zu mehr Bildungs- und Chancengerechtigkeit für Kinder in Deutschland sein" so Hofmann abschließend.

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