Mainz (ots) – Politbarometer-Projektion: Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die CDU/CSU auf 41 Prozent (plus 1), die SPD würde zwei Punkte verlieren und käme nur noch auf 28 Prozent. Die Grünen blieben konstant bei 14 Prozent ebenso wie die FDP bei 4 Prozent. Die Linke könnte sich auf 7 Prozent (plus 1) verbessern. Die sonstigen Parteien (inklusive der Piraten) erreichten zusammen 6 Prozent (unverändert). Neben einer großen Koalition hätte damit nur eine Koalition aus CDU/CSU und Grünen oder aus SPD, Grünen und Linke eine Mehrheit.
K-Frage: Bei der Frage, wen die Deutschen nach der Bundestagswahl im September lieber als Kanzler/in hätten, liegt Angela Merkel weiterhin sehr deutlich vor dem SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück: Unverändert wünschen sich 62 Prozent Merkel und nur 27 Prozent (Feb.: 28 Prozent) Steinbrück, 11 Prozent äußern sich nicht (Feb.: 10 Prozent). Unverändert stark ist der Rückhalt Merkels bei den CDU/CSU-Anhängern (96 Prozent), von den SPD-Anhängern sprechen sich 67 Prozent und von den Grünen-Anhängern nur 46 Prozent für Steinbrück aus.
Steinbrück: Steinbrücks Clown-Äußerungen über italienische Spitzenpolitiker, die 71 Prozent der Befragten nicht passend für einen Kanzlerkandidaten finden (gut: 26 Prozent), haben die Frage wieder aufgeworfen, ob er der geeignete Kandidat ist: Jetzt sagen nur noch 31 Prozent (Jan.: 35 Prozent) aller Befragten, dass Peer Steinbrück der richtige SPD-Kanzlerkandidat ist (nicht der richtige: 55 Prozent; Jan.: 48 Prozent). Lediglich bei den Anhängern der SPD gibt es eine Mehrheit von 54 Prozent, die ihn für den richtigen Kandidaten hält, bei den Anhängern der Grünen sind es nur 32 Prozent.
Top Ten: Die meisten der aktuell zehn wichtigsten Politikerinnen und Politiker werden ein weiteres Mal schlechter bewertet als zuletzt. Weiter wird die Top Ten von Bundeskanzlerin Angela Merkel angeführt, die jetzt auf einen Durchschnittswert von 2,2 (Feb.: 2,1) auf der Skala von +5 bis -5 kommt. Auf Platz zwei liegt Wolfgang Schäuble mit 1,4 (Feb.: 1,3). Danach folgen Frank-Walter Steinmeier mit 0,9 (Feb.: 1,0), Ursula von der Leyen mit 0,7 (Feb.: 0,8), Horst Seehofer mit 0,4 (Feb.: 0,2) und Sigmar Gabriel mit 0,3 (Feb.: 0,5). Jürgen Trittin erhält einen Wert von 0,2 (Feb.: 0,4). Peer Steinbrück verliert deutlich und kommt mit nur noch 0,0 (Feb.: 0,4) auf den schlechtesten Wert, der bisher für ihn im Politbarometer gemessen wurde. Im Negativbereich bleiben Guido Westerwelle mit minus 0,5 (Feb.: minus 0,4) und Philipp Rösler mit minus 1,1 (Feb.: minus 0,9).
FDP-Spitzenkandidat: Rainer Brüderle soll die FDP als Spitzenkandidat in den Bundestagswahlkampf führen. Inzwischen glauben aber nur noch 25 Prozent, dass er für das Abschneiden der FDP bei der Bundestagswahl einen positiven Beitrag leisten kann. Im Januar waren noch 36 Prozent dieser Meinung. Die meisten (45 Prozent; Jan.: 36 Prozent) meinen, dass sich seine Nominierung weder positiv noch negativ für die FDP auswirken wird, 20 Prozent (Jan.: 17 Prozent) erwarten eher einen negativen Effekt (weiß nicht: 10 Prozent; Jan.: 11 Prozent). Ganz wenig wird inzwischen Philipp Rösler zugetraut: Dass er die FDP als Parteivorsitzender erfolgreich in die Zukunft führen wird, glauben nur noch 14 Prozent, 78 Prozent hingegen erwarten das nicht (weiß nicht: 8 Prozent).
Managerbezüge: 93 Prozent aller Befragten sind der Meinung, dass in Deutschland die Gehälter der Manager großer Unternehmen und Banken zu hoch sind, 5 Prozent halten sie für angemessen, und praktisch niemand (0 Prozent) findet sie zu niedrig (weiß nicht: 2 Prozent). Eine sehr deutliche Mehrheit (78 Prozent) hielte es für richtig, wenn es künftig gesetzliche Obergrenzen bei Gehältern und Zusatzleistungen für Manager großer Unternehmen und Banken geben würde. Lediglich 21 Prozent sprechen sich dagegen aus (weiß nicht: 1 Prozent).
Papst: Wenn es um den zukünftigen Papst geht, dann wollen 74 Prozent eher einen Modernisierer, und nur 7 Prozent sprechen sich für einen Papst aus, der stärker an den traditionellen Grundsätzen festhält (egal: 19 Prozent). Dass der nächste Papst aus Europa kommt, fänden 10 Prozent gut, 17 Prozent plädieren für einen Nicht-Europäer und 73 Prozent ist das egal.