Berlin – Zum letzten Mal stand gestern Abend das Schicksal der Berliner Bärin Schnute auf der Tagesordnung der Bezirksverordnetenversammlung Berlin Mitte. Die Mehrheit der Abgeordneten stimmte überraschend gegen eine Übersiedlung von Schnute in ein Bärenschutzzentrum: Das heißt, Schnute muss ihren Lebensabend im winzigen Beton-Zwinger am Märkischen Museum verbringen.
Eine völlig unverständliche Entscheidung, findet VIER PFOTEN. Die Stiftung steht seit Jahren in Kontakt mit der Stadtverwaltung und hatte Schnute einen Platz im BÄRENWALD Müritz angeboten. Die Übersiedlung von Schnute hätte nicht nur aus Tierschutzsicht, sondern auch aus finanziellen Gründen nur Vorteile für die Stadt Berlin gehabt: Die gesamten Kosten für die Übersiedlung von Schnute, inklusive dem Bau des Transportkäfigs und des Käfig-Training, wollte VIER PFOTEN übernehmen.
„Es ist eine Schande, dass die Bezirksverordneten der CDU und SPD Schnute nicht in unser Bärenschutzzentrum abgeben wollen. Schnute leidet ganz offensichtlich in der Einzel-Haltung im winzigen Beton-Zwinger. Dieses Leiden hätte nun endlich ein Ende haben können, so dass die alte Bärin wenigstens noch ein paar schöne Tage im BÄRENWALD gehabt hätte“, kritisiert Carsten Hertwig, Geschäftsführer des BÄRENWALD Müritz. Auch das Veterinäramt Berlin Mitte hatte sich im Vorfeld nach einer persönlichen Besichtigung für eine Übersiedlung in das Bärenschutzzentrum ausgesprochen.
Der BÄRENWALD Müritz bietet Bären aus schlechter Haltung eine Alternative: Hier können sie ihre Instinkte wiederentdecken und ihr natürliches Verhalten ausleben. Die Gehege bieten den Bären einen Lebensraum, der ihren natürlichen Ansprüchen entspricht: eine abwechslungsreiche Landschaft mit Mischwald, Wiesenflächen, Waldlichtungen, Hanglagen und einem natürlichen Wasserlauf. Zurzeit leben 19 Braunbären im BÄRENWALD Müritz, sie alle kommen aus katastrophalen Zoo- oder Zirkushaltungen in Deutschland und Polen.