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Fachexperten einig: Kennzeichnung muß auch für Wohnungskatzen Pflicht sein

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Hattersheim – Am Dienstag, den 22. Juli 2014 kamen auf Initiative von TASSO e.V. in Frankfurt am Main sieben Katzen- und Tierschutzexperten zusammen, um die Probleme, die durch nicht gekennzeichnete und registrierte Wohnungskatzen entstehen, zu diskutieren. Sie alle waren sich einig: Auch Wohnungskatzenbesitzer sollen ihre Tiere kennzeichnen und registrieren lassen.

Im Gespräch waren Dr. Madeleine Martin, Tierschutzbeauftragte des Landes Hessen, Philip McCreight, Leiter TASSO e.V., Tanja Reinschmidt, Katzenpsychologin, Sandra Weitzel, strassenkatzen-frankfurt e.V., Dietmar Sagurski, 1. Vorsitzender des 1. Deutschen Edelkatzen Züchter-Verbands e.V., Karsten Plücker, 1. Vorsitzender Tierheim Kassel (Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V.) sowie Jürgen Bartz, Produktmanager bei Virbac Tierarzneimittel GmbH. Moderatorin Dr. Claudia Ludwig leitete die Runde.

Das Fazit aus der Runde ist eindeutig:

  • Die Katzen sind Gefahren ausgesetzt, mit denen sie durch ihre Wohnungshaltung nicht umgehen können. Dadurch sind die Überlebenschancen weitaus geringer als bei Freigängern.
  • Gleichzeitig haben die Tierheime jedes Jahr mehrere Millionen Euro Kosten durch die entlaufenen Tiere, die bei ihnen abgegeben werden. Durch Kennzeichnung und Registrierung könnten diese eingespart werden.
  • Oft werden die entlaufenen Katzen zu Streunern, die, da meist nicht kastriert, bis zu vier Mal im Jahr fünf Junge werfen können und so zur Vermehrung und dem Elend der Straßenkatzen beitragen.
  • Schlussendlich trägt die Kennzeichnung und Registrierung der Tiere maßgeblich dazu bei, dass die Katze im Verlustfall an ihren Besitzer zurückvermittelt werden kann, die Tierheime Kosten einsparen und die unkontrollierte Vermehrung der Streunerkatzen erheblich reduziert wird.

Dr. Madeleine Martin, Tierschutzbeauftragte des Landes Hessen und praktizierende Tierärztin, kennt die Argumentation der Tierhalter zur Genüge. „Wie oft habe ich schon gehört: Meine Katze läuft nicht weg! Und dann kam der aufgeregte Anruf, dass es doch passiert ist“, beschreibt sie ihre Erfahrungen aus der Praxis. „Manchmal fanden sich die Tiere wieder, zuweilen tragend, manchmal blieben sie aber auch verschollen.“ Und sie bringt auf den Punkt, was alle sieben Experten für notwendig halten: „Jede Katze, auch eine Wohnungskatze, sollte geimpft, kastriert, gekennzeichnet und registriert sein. Das schützt das Tier einfach im Ernstfall.“

Die meisten Besitzer von Wohnungskatzen sind fest davon überzeugt, dass ihr Tier nie entwischt. Wie gefährlich diese Einschätzung sein kann, zeigt die über 30-jährige Erfahrung von TASSO: Katzen laufen zehn Mal häufiger weg als Hunde. Dennoch sind nur 20 Prozent der Katzen in Deutschland registriert und werden im Verlustfall ihr Zuhause mit großer Wahrscheinlichkeit nicht wiedersehen.

Die Katzen haben, wenn sie entwischen, mit einigen Hindernissen zu kämpfen, weiß Katzenpsychologin Tanja Reinschmidt. „Wohnungskatzen sind aufgrund ihrer Unerfahrenheit mit den Herausforderungen in der Natur überfordert. Sie haben das Leben außerhalb der eigenen vier Wände nie gelernt und sind Stresssituationen nicht gewachsen.“ Aber auch die Halter nimmt der Verlust ihres Vierbeiners extrem mit. Philip McCreight, Leiter von TASSO e.V., beschreibt die Berg- und Talfahrt der Katzenbesitzer so: „Für die Tierhalter ist die Ungewissheit, was mit ihrem Vierbeiner passiert sein mag, am schlimmsten. In unserer Telefonzentrale gehen täglich Vermisstenmeldungen ein. Wir würden gern helfen, das Schicksal der Tier aufzuklären, können aber nur dann richtig gut helfen, wenn die Tiere gekennzeichnet und bei uns registriert sind.“

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