Wöbbelin – „Wir konnten das KZ Wöbbelin riechen, bevor wir es sehen konnten. Und es zu sehen, war mehr, als ein menschliches Wesen ertragen konnte. Sogar nach drei Jahren Krieg trieb es mir die Tränen in die Augen“, so erinnerte sich am 2. Mai 1945 James M. Gavin, General der 82. US-Luftlandedivision, an die Befreiung des nur zehn Wochen existierenden Konzentrationslagers.
In diesen zehn Wochen starben im KZ Wöbbelin rund 1000 der 4800 internierten Häftlinge aus 23 Nationen. 500 waren noch nicht einmal begraben, als die Befreier kamen.
Bestattet wurden die Toten in Ludwigslust, Hagenow, Wöbbelin und Schwerin, wo sie noch heute auf Ehrenfriedhöfen ruhen.
74 Opfer aus dem KZ fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem heutigen Platz der OdF in Schwerin. Ein Filmdokument über die Beisetzung gehört zu den mehr als 300 Ausstellungsstücken in der neu gestalteten Dauerausstellung der Mahn- und Gedenkstätte Wöbbelin. „Es sind erschütternde Bilder, die den unvorstellbaren Leidensweg der Häftlinge verdeutlichen“, so Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow, die der Gedenkstätte im Namen des „Aktionsbündnisses für ein friedliches und weltoffene Schwerin“ für ihre wichtige Forschungs- und Bildungsarbeit dankte.
Zu den jährlich rund 3000 Besuchern der Gedenkstätte gehören zahlreiche Schülergruppen, die auch in Forschungsprojekten ihrer jeweiligen Heimatregion eingebunden sind. „Wöbbelin ist auch für Schweriner Schulen ein hervorragender Lernort. Hier erfahren junge Menschen in der Auseinandersetzung mit den Verbrechen der Nazizeit den großen Wert demokratischer Normen.“