Berlin – Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière hat heute gemeinsam mit dem Direktor des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung, Prof. Norbert Schneider, in Berlin die Ergebnisse einer repräsentativen Studie zur Lebenssituation der 55-70-Jährigen in Deutschland vorgestellt. In der Studie "Transitions and Old Potential" (TOP) wurden bei 5.000 Befragten die Lebensspanne des Übergangs in den Ruhestand untersucht und dabei erstmals auch die persönlichen Motive und Wünsche der Betroffenen erforscht.
Die Studie zeigt, dass eine strikte Trennung zwischen Erwerbsleben und Ruhestand immer weniger der Lebenswirklichkeit der Menschen in dieser Altersgruppe entspricht. Viele praktizieren bereits heute fließende Übergänge vom Erwerbsleben in den Ruhestand. Eine wachsende Zahl derjenigen, die sich formal bereits im Ruhestand befinden, geht gleichzeitig einer Erwerbstätigkeit nach. Die Motive für Erwerbsarbeit in späteren Lebensjahren sind dabei weniger der ökonomische Nutzen als der Spaß an der Arbeit, das Gefühl, gebraucht zu werden, die Weitergabe von Erfahrungswissen, die Bindung an Beruf und Betrieb und die Aufrechterhaltung der sozialen Kontakte zu den Kollegen. So entscheidet der Studie zufolge vor allem die Gesundheit darüber, in welchem Ausmaß Menschen im Alter weiter erwerbstätig sind.
De Maizière betonte in der Bundespressekonferenz, dass die Studie insgesamt ein positives Bild über diese Generation zeichne. Menschen der betreffenden Altersgruppe seien heute aktiver denn je, optimistisch und wollten keine strikte Trennung zwischen Erwerbsleben und Ruhestand, sagte der Minister. So gaben 36 % der Erwerbstätigen an, auch über die gesetzliche Altersgrenze hinaus weiterhin erwerbstätig sein zu wollen. Besonders freute sich de Maizière über die hohe Bereitschaft älterer Menschen, sich ehrenamtlich zu engagieren. So brachten rund 57% der befragten Frauen und 56% der Männern ihre grundsätzliche Bereitschaft zum Ausdruck, in der Familie, in der Nachbarschaft oder im Verein eine ehrenamtliche Aufgabe zu übernehmen.
Bundesinnenminister de Maizière würdigte die Studie als wichtige Forschungsleistung und einen wertvollen Beitrag, um den Prozess der Umsetzung der Demografiestrategie der Bundesregierung inhaltlich weiter zu fokussieren.