Rostock – Innerhalb der vergangenen zwölf Monaten erzielte der F.C. Hansa Rostock den höchsten Mitgliederzuwachs in seiner fast 50-jährigen Vereinsgeschichte. Die Kampagne „Du bist Hansa“ brachte einen Anstieg von 1.936 Mitgliedern. Mit aktuell 9.227 Vereinsmitgliedern peilt der Fußballclub jetzt die 10.000er Grenze an. Dem erfreulichen „Familienzuwachs“ stehen jedoch schwierige sportliche und finanzielle Zeiten gegenüber. „Die langfristige Konsolidierung des Vereins genießt deshalb oberste Priorität und sportliche Erfolge sind erste Pflicht“, betonte heute die Vereinsführung. Aufsichtsratschef Harald Ahrens und Vorstandsvorsitzender Michael Dahlmann informierten auf der Mitgliederversammlung über den Verlauf der Saison 2013/2014.
Insgesamt besuchten in der vergangenen Spielzeit 201.378 Zuschauer die DKB-Arena. Mehr als zehn Prozent der Karten gingen als Freitickets an Sportvereine und gemeinnützige Einrichtungen (21.585). Zu den Heimspielgästen zählten auch 15.922 „Nixzahler“, Kinder im Alter bis zu 14 Jahren mit freiem Eintritt und 15.532 „Vielzahler“, die sogenannten VIPs im Businessclub und in den Logen. „Unsere Fans im Stadion sind unser wichtigstes Rückgrat für den wirtschaftlichen Erfolg“, unterstrich Michael Dahlmann. „Es gilt jetzt, sich zusammenzureißen und in der Rückrunde so viel Boden wie möglich gutzumachen“, forderte Ahrens von der Profimannschaft, dem Trainerteam und dem neuen sportlichen Leiter.
Mit dem Schuldenschnitt und dem Erlass von rund 10 Millionen Euro Altlasten hat der Verein einen ersten wichtigen Schritt zur Konsolidierung gemacht. Die Lage bleibt jedoch weiterhin extrem angespannt. „Wir brauchen alle Mitglieder, alle Fans, unsere Partner und Sponsoren und jede Menge Kampfgeist und Kreativität, um nach jahrelangen leichtfertigem Umgang mit den Ressourcen wieder ins sichere Fahrwasser zu gelangen“, machte Dahlmann den Ernst der Lage deutlich.
Als Erfolg bezeichneten Ahrens und Dahlmann die Nachwuchsarbeit mit den zwölf Kinder- und Jugendmannschaften mit aktuell zwei Nationalspielern. Der F.C. Hansa will wieder verstärkt auf seine eigene Jugend setzen und forciert die Anstrengungen, die vorhandene Infrastruktur zu modernisieren. Das betrifft das Jugendinternat, die Sanitärräume und Trainingsanlagen. Recht vielversprechend wurde eine Spendenaktion für einen neuen Kunstrasen gestartet (hansas-neue-helden.de).
Äußerst dynamisch hat sich das Vorverkaufsnetzwerk in Mecklenburg-Vorpommern entwickelt. Vor zwei Jahren gab es nur drei externe Verkaufsstellen. Inzwischen gibt es 27 Ticketstationen verteilt im gesamten Land. Im Ergebnis konnte der Kartenverkauf in der vergangenen Saison – außerhalb des Vertriebs über den Rostocker Fanshop in der Innenstadt und den Onlineshop – auf über 14.000 Tickets verdoppelt werden. Dieses Netz soll weiter wachsen.
Die Fan- und Präventionsarbeit des Vereins wurde erneut ausgebaut. Die Fanbetreuung organisierte unter anderem 114 Workshops, Unterrichtsstunden und Projekttage für insgesamt 800 Teilnehmer und betreute 160 Sozialstunden. Auf dem Programm standen darüber hinaus 25 Besuche und Workshops in der Jugendhaftanstalt Neustrelitz. Das vor kurzem gestartete Sozialprojekt AOK-Free Kick sorgte bundesweit für großes Interesse und Anerkennung. Der F.C. Hansa Rostock und die AOK Nordost bieten gemeinsam mit weiteren Partnern ein wöchentliches, kostenfreies Fußballtraining für Kinder und Jugendliche an, die oftmals aus sozialen Gründen nicht Mitglied in einem Sportverein sind. Das Projekt soll im kommenden Jahr fortgesetzt werden.
„Vor uns liegt das 50. Jubiläum als traditionsreicher Club von der Ostseeküste mit einzigartigen Fans, vielen unvergesslichen Spielen und Momenten und einer spannenden Geschichte. Wir wollen gemeinsam auf ein aufstrebendes Festjahr und eine sicherere Zukunft zusteuern“, so Ahrens und Dahlmann abschließend.