Greifswald – In Mecklenburg-Vorpommern haben 55 Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund das Deutsche Sprachdiplom erhalten. Bildungsminister Mathias Brodkorb und der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Udo Michallik, übergaben gemeinsam die Urkunden bei einer feierlichen Verleihung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Gymnasium in Greifswald.
„Ich gratuliere allen Schülerinnen und Schülern zu ihrem Sprachdiplom“, sagte Bildungsminister Mathias Brodkorb. „Deutsch ist keine einfache Sprache. Ich hoffe allerdings, dass den Jugendlichen das Erlernen dieser Fremdsprache auch Freude gemacht hat. Die deutsche Sprache ist der Schlüssel, um sich hierzulande zu verständigen und zurechtzufinden. Sie zu beherrschen ist eine gute Grundlage, um in der Schule weiterhin Erfolg zu haben“, so Brodkorb.
Die Schülerinnen und Schüler stammen ursprünglich aus 21 Ländern in Europa, Asien, Afrika, Nord- und Südamerika. Sie besuchen die 7. bis 10. Klasse in Bad Doberan, Greifswald, Löcknitz, Parchim, Rostock, Schwerin, Stralsund und Wismar. In den vergangenen anderthalb Jahren haben sie dort in einem Intensivkurs Deutsch als ihre Zweitsprache erlernt.
Der Generalsekretär der Kultusministerkonferenz, Udo Michallik, sagte: „Das Deutsche Sprachdiplom der Kultusministerkonferenz ist bestens geeignet für das Erlernen der deutschen Sprache als Fremdsprache. Es findet in allen Ländern der Bundesrepublik die gleiche Anerkennung. Wir fördern damit gezielt die sprachliche Erstintegration von neu zugewanderten Jugendlichen in das deutsche Schulsystem. Vor allem aber beruht der Erfolg des Deutschen Sprachdiploms in Mecklenburg-Vorpommern ganz wesentlich auf dem großen Engagement der Lehrkräfte, die hier täglich in den Sprachlernklassen unterrichten.“
In Mecklenburg-Vorpommern fanden die Prüfungen zum Deutschen Sprachdiplom I zum zweiten Mal statt. In der Sekundarstufe I sollen die Schülerinnen und Schüler in den Intensivkursen für Deutsch als Zweitsprache eine allgemeine Sprachkompetenz im Mündlichen und Schriftlichen auf dem Niveau B1 gemäß des Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmens erreichen.
„Ich freue mich über die sehr guten Ergebnisse. Die Leistungen der Schülerinnen und Schüler übertrafen die ersten landesweiten Resultate von 2013. Es zeigt, wie motiviert zugewanderte Schülerinnen und Schüler Deutsch lernen und sie sich erfolgreich an unseren Schulen integrieren. Dies gelingt nur dank der hohen Professionalität der Lehrkräfte in den Intensivkursen und damit einer nachhaltigen Qualität im Zweitsprache-Unterricht“, sagte die Leiterin der Fachberatungsstelle für Deutsch als Zweitsprache der Regionalen Arbeitsstelle für Bildung, Integration und Kultur (RAA) Mecklenburg-Vorpommern e.V., Dr. Margit Maronde-Heyl.
Seit 1974 weisen weltweit rund 46.000 Prüflinge in über 60 Ländern erfolgreich ihre erworbenen Kenntnisse der deutschen Sprache nach. Auf Beschluss der Kultusministerkonferenz (KMK) wird seit November 2012 das Deutsche Sprachdiplom auch innerhalb der Bundesrepublik Deutschland für die sprachliche Entwicklung angeboten. Die Prüfungen werden von der Zentralstelle im Auslandsschulwesen (ZfA) des Bundesverwaltungsamtes und dem Sekretariat der KMK entwickelt und gesteuert.