Berlin – Die zweite Runde der Tarifverhandlungen für die Helios-Kliniken ist am Donnerstagnachmittag ohne Ergebnis vertagt worden. "Das Lohnangebot des Arbeitgebers ist völlig unzureichend. Es bleibt deutlich hinter den Erwartungen und den Forderungen der Beschäftigten zurück", stellte Sylvia Bühler, Verhandlungsführerin und Bundesvorstandsmitglied der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di), klar.
Enttäuschend sei, dass der Arbeitgeber nach wie vor kein Verständnis für die besonderen Belastungen durch Schichtarbeit und Nachtdienste aufbringe. Auch der Druck durch Personalmangel werde bisher ignoriert. Es gebe keinerlei Bereitschaft, die Schichten auf den Stationen mit mindestens zwei Beschäftigten zu besetzen. Gegen die Vorschläge zum betrieblichen Gesundheitsmanagement, die der Arbeitgeber in einen Tarifvertrag fassen wolle, sei grundsätzlich nichts einzuwenden, sie schafften jedoch keine Entlastung. "Da soll nur an den Symptomen kuriert werden, anstatt nachhaltig zu heilen", kritisierte Bühler.
ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die rund 23.000 Beschäftigten in den 36 Kliniken, die unter den Konzerntarifvertrag fallen, zur Entlastung der Beschäftigten zusätzliche freie Tage für belastende Schichtarbeit sowie eine Mindestbesetzung im Nachtdienst und an Wochenenden. Außerdem fordert ver.di unter anderem 6,5 Prozent mehr Gehalt, eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro sowie eine verbindliche Regelung, nach der zehn Prozent der Praxiszeit in der Klinik für eine geregelte Ausbildung zur Verfügung stehen.
Die dritte Runde der Verhandlungen findet am 24. März 2015 abermals in Berlin statt.