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Obst und Quark aus der Tüte – sinnvolle Zwischenmahlzeit?

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Schwerin – Mit Aussagen wie „ideal als Zwischenmahlzeit“, „praktisch für unterwegs“ oder „entspricht einer der fünf empfohlenen Obst- und Gemüseportionen“ werden die sogenannten „Quetschies“ beworben. Das sind meist mit Obstpüree gefüllte Kunststofftüten, deren Inhalt direkt aus der Verpackung genuckelt werden kann. Doch „praktisch“ hin oder her – notwendig sind Obst und andere Produkte aus dem Quetschbeutel keinesfalls.

„Kinder können bereits im Alter von einem Jahr viele Obstsorten kauen und sollten lernen, vom Löffel zu essen, anstatt aus dem Beutel zu nuckeln“, so Sandra Reppe von der Verbraucherzentrale Mecklenburg Vorpommern. Egal, ob Obst oder süßer Quark im Quetschbeutel steckt, für die Zähne ist beides unvorteilhaft. „Ebenso wie beim Dauernuckeln aus der Flasche erhöht das Saugen aus dem Quetschbeutel die Kariesgefahr“, so Sandra Reppe weiter. Fraglich ist, ob Eltern den Hinweis mancher Anbieter, den Inhalt lieber mit dem Löffel zu füttern, lesen und die Produkte dann noch „praktisch“ finden.

Abgesehen vom Abfall, den „Quetschies“ verursachen, stellen diese mit bis zu einem Euro pro Beutel eine teure Alternative zu frischem Obst oder unverarbeiteten Milchprodukten dar. Außerdem ist die Erstickungsgefahr durch die Verschlüsse der Quetschbeutel zu beachten.

Die Verbraucherzentrale Mecklenburg Vorpommern hat die Quetschbeutel, die inzwischen in fast jedem Supermarkt und vor allem in den Regalen für Säuglings- und Kleinkindnahrung der Drogeriemärkte angeboten werden, genauer unter die Lupe genommen. Grundsätzlich sind zwei Arten von „Quetschies“ zu unterscheiden: solche, die (überwiegend) aus Obst bestehen und solche, die Milchprodukte wie Quark, Joghurt oder Pudding enthalten.

Die meisten Obst-Quetschbeutel enthalten neben Obstpüree kleine Mengen Zitronensaft- bzw. Acerolasaftkonzentrat oder zugesetztes Vitamin C. Der Kaloriengehalt dieser „Quetschies“ liegt zwischen 54 und 84 kcal Kalorien und damit etwa zwischen dem Kaloriengehalt eines kleinen Apfels und dem einer kleinen Banane. Fast alle Hersteller werben damit, dass ihren Produkten kein Zucker zugesetzt wurde. Dennoch liegt der enthaltene fruchteigene Zucker zwischen 9,5 und 16,5 g pro Beutel – das entspricht ungefähr drei bis sechs Stück Würfelzucker.

In Quetschbeuteln mit Milch, Joghurt oder Pudding als Hauptzutat stecken meistens um die 90 kcal. Im Gegensatz zu den Obst-Quetschbeuteln wird diesen Produkten Zucker zugesetzt. Der Zuckergehalt liegt bei durchschnittlich 14 g. Neben Milchprodukten und Zucker enthalten die Produkte noch unnötige Zutaten wie Aromen, färbende Pflanzenkonzentrate, Verdickungsmittel oder zugesetzte Vitamine und Mineralstoffe.

Der überwiegende Teil der Quetschbeutel ist mit einer Altersempfehlung versehen. Bei den Empfehlungen „ab 6 Monate“ oder „ab 1 Jahr“ geht es vermutlich um die Eignung des Inhaltes, während sich Angaben wie „geeignet für Kinder ab vier Jahren“ wohl eher auf die Erstickungsgefahr durch den Beutelverschluss bezieht. Vor allem Produkte, die nicht in Regalen für Säuglings- und Kleinkindernährung platziert sind, fallen durch sehr kleine Verschlüsse auf. Hier sollten Eltern die Erstickungsgefahr besonders im Blick haben und ihre Kinder nicht mit den „Quetschie“-Verschlüssen spielen lassen.

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