Osnabrück (ots) – Mütter in den Mittelpunkt
Wer glaubt, der Muttertag sei antiquiert und gehöre abgeschafft, liegt daneben: Er ist so notwendig wie eh und je. Es ist gut, dass es einen Tag gibt, an dem Danke gesagt wird – und der die öffentliche Debatte darüber anregt, wie es Müttern in unserem Land geht. Denn darüber kann im Hinblick auf Kinderlosigkeit, Frauenquote und Betreuungsgeld gar nicht intensiv genug diskutiert werden.
Anlässlich des Muttertags rücken alarmierende Umfrageergebnisse in den Fokus. Etwa, dass sich jedes dritte Kind wünscht, mehr Zeit mit seiner Mutter zu verbringen. Und dass fast jede zweite Mutter ihr Kind als Stress-Faktor betrachtet. Erziehung, Beruf, Haushalt – Mütter sind überbelastet und ausgelaugt. Immer mehr erkranken psychisch.
Sicherlich ist Muttersein noch nie ein Zuckerschlecken gewesen. Aber der Anspruch daran, was eine Mutter leisten soll, ist in den vergangenen Jahrzehnten enorm gestiegen. Das Idealbild sieht so aus: Zeit für Familie und Kinder, den Haushalt schmeißen, in den Beruf zurückkehren und dabei gleichzeitig ausgeglichen und entspannt bleiben. Daran kann eine Frau nur zerbrechen. Zumindest dann, wenn sie diesen Aufgaben ohne die Unterstützung des Vaters oder das Verständnis des Arbeitgebers gegenübersteht. Vätermonate und familienfreundliche Arbeitsbedingungen sind Schritte in die richtige Richtung. Aber da geht noch mehr. Und wenn die Umstände stimmen, wird es vielleicht auch wieder attraktiver, Mutter zu werden.