Die Vereinbarkeit von ökonomischer und ökologischer Nachhaltigkeit gilt als Herausforderung, stellt jedoch keinen Widerspruch dar. Unternehmen bietet sich eine große Bandbreite an Möglichkeiten, wirtschaftlich und zugleich ökologisch zu handeln, ohne dadurch in irgendeiner Weise Defizite in Kauf nehmen zu müssen. Eher das Gegenteil ist der Fall: Wer auf Klima- und Umweltschutz achtet, kann davon auch finanziell profitieren! Schon mit einigen Maßnahmen zum Energiesparen lassen sich im Büro sehr gute Ergebnisse erzielen.
Notwendigkeit nachhaltigen Handelns
Die Energiepreise haben sich in den vergangenen Jahren deutlich bewegt – und zwar nach oben. Das hat wiederum Unternehmen dazu veranlasst, sich über den Verbrauch an Strom und Wärme etwas mehr Gedanken zu machen. Hinzu kamen die immer deutlicher werdenden Folgen von nicht-nachhaltigem Handeln, von denen der Klimawandel angesichts der fortschreitenden Diskussionen wohl die Bekannteste sein dürfte. Unternehmen haben es in der Hand, zur notwendig gewordenen Energiewende einen großen Beitrag zu leisten. Im Folgenden sollen daher ein paar einfach umzusetzende Maßnahmen vorgestellt werden, mit denen sich bereits ein Erfolg erzielen lässt, welcher sowohl ökonomischer als auch ökologischer Natur ist.
Kennzahl ermitteln – Stromverbrauch senken
Im Büro bieten sich bereits mannigfaltige Möglichkeiten, den Stromverbrauch auf ein deutlich niedrigeres Niveau zu senken. Um sich einen ersten Überblick zu verschaffen, sollte die aktuelle Energiekennzahl ermittelt werden. Hierzu wird der Gesamtverbrauch in kWh pro Jahr durch die Bürofläche in m² geteilt. Ergebnis sind die Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr. Im Schnitt liegt dieser Wert zwischen 40 und 70 kWh/m² pro Jahr. Je weiter der berechnete Wert darüber liegt, desto größer ist auch das Einsparpotenzial.
Viele PCs laufen auch dann noch, wenn gerade niemand an ihnen arbeitet. Auch wenn es manchmal nur relativ kurze Zeiträume sind, in denen er im "Leerlauf" läuft, kann es sich bereits lohnen, Maßnahmen zu ergreifen. Durch ein automatisches Abschalten des Monitors ist bereits viel gewonnen, denn dieser verbraucht den meisten Strom. In den Anzeigeeinstellungen des Betriebssystems lässt sich festlegen, ab wie vielen Minuten der Untätigkeit sich der Monitor abschaltet. Hier kann auch der Stand-by-Modus eingerichtet werden, der einen guten Kompromiss zwischen Ausschalten und in Bereitschaft halten darstellt. Festplatte und Monitor werden dann heruntergefahren. Der PC lässt sich anschließend per Mausklick oder Tastatur wieder reaktivieren, ohne den kompletten Bootvorgang durchlaufen zu müssen.
Der größte Posten bei den Energiekosten in Büros macht mit bis zu 50 Prozent die Beleuchtung aus. Mit moderner Lichttechnik wie beispielsweise LEDs lassen sich hier gewaltige Einsparungen erzielen. Diese mögen anfangs zwar etwas teuer in der Anschaffung erscheinen, sind dafür aber extrem langlebig und amortisieren sich binnen weniger Jahre. Darüber hinaus empfiehlt sich eine Reduzierung der Allgemeinbeleuchtung in Großraumbüros. Stattdessen ist es sinnvoller, die einzelnen Arbeitsplätze gezielter zu beleuchten. Das schafft ganz nebenbei auch noch eine angenehmere Arbeitsatmosphäre.
Auch beim Heizen gibt es oftmals noch viel Optimierungspotenzial. Hier gilt: je älter der Heizkessel, desto höher das Einsparpotenzial. Moderne Brennwertkessel erzielen im Vergleich zu älteren Niedertemperaturkesseln deutlich höhere Wirkungsgrade, da sie auch die in den Abgasen enthaltene Kondensationswärme nutzen. Mit einem hydraulischen Abgleich lässt sich eine gleichmäßige Verteilung der Heizwärme im gesamten Gebäude sicherstellen, ohne dass der Heizkessel hier zu Höchstleistungen auflaufen muss, um auch Räume in den oberen Etagen auf das geforderte Temperaturniveau bringen zu können.