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Sportarten im Wachstum in Europa – Wohin geht der Trend?

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Fußball und Handball sind in Deutschland jedem ein Begriff. Die größten Sportarten des Landes werden mehrheitlich in Medien und Freizeitgestaltung abgebildet. Andere, weit kleinere Sportarten gucken damit oft in die Röhre. Dabei wachsen viele dieser weniger bekannten Disziplinen in den letzten Jahren massiv und bringen so neue Trends ans Licht, die von vielen begeistert aufgenommen werden. Wir werfen einen Blick auf einige der am schnellsten wachsenden Sportarten.

Auf dem Wasser: Stand Up Paddling

Wer Fußbälle ganz oben auf der Liste der meist exportierten Sportgeräte erwartet hatte, wird sich schnell umschauen müssen. Laut Eurostats liegen Bälle bei gerade einmal 0,8% der insgesamt exportierten Geräte mit Bezug zum Sport. Mit überwältigenden 57,5% der Gesamtzahl in 28 analysierten europäischen Ländern hängen ausgerechnet Boote und Wassersport-Equipment den Rest weit ab. Die Entwicklung hört beim Export nicht auf, sondern ist auch auf der anderen Seite zu beobachten. Mit 21,7% führen die Wassersport-Geräte auch die Importlisten Europas an. Einer der neuesten und beliebtesten Trends des Gebiets lautet dabei Stand Up Paddling, kurz SUP. Wie der Name bereits verrät, handelt es sich dabei um keinen besonders Olympia-tauglichen Sport – bis jetzt zumindest. Menschen trainieren beim SUP nicht nur die Arme, sondern den kompletten Körper, indem sie stehend über Seen, Flüsse oder andere Gewässer paddeln. Insbesondere die fallenden Preise im Hinblick auf das Equipment machen den Sport für immer größere Zielgruppen erschwinglich und können somit die Basis nur wachsen lassen. Zusätzliche Nahrung erhält das Stand Up Paddling mit einer Unterart namens SUP-Yoga. Da Fitness-Trends stets gut ankommen, führen Interessierte ihre Yoga-Übungen nicht normal an Land auf Matten durch, sondern auf einem im Wasser liegenden Surfbrett. In Punkto Gleichgewicht und Eigenstabilität wird so noch ein höheres Niveau an den Tag gelegt.

Auf dem Land: Rugby Sevens/7er-Rugby

Wahrlich um keinen neuen Sport handelt es sich beim Rugby. Der uralte, von den britischen Inseln stammende Sport ist nach wie vor ein Quotenhit, nicht nur in Großbritannien. Stattdessen wachsen die Fanzahlen auch in Nationen wie Argentinien, Uruguay, Japan und vor allem Deutschland. Turniere wie die Six Nations sind nach wie vor von riesiger Bedeutung. England ist für die 2018-er Variante der große Favorit und erhält eine Quote von 1,72 . Doch nicht nur in seiner traditionellen Form kann das Rugby viele Zuschauer anziehen. Stattdessen existiert ein zunehmender Trend hin zu den Rugby Sevens (dt. 7er-Rugby), der sogar Einzug in die vergangenen Olympischen Spiele erhielt und jährlich im Münchner Olympiastadion während des Oktoberfestes zelebriert wird. Jeweils sieben Spieler sind zwei mal sieben Minuten aktiv. Das bringt viele Spiele in einen Nachmittag bzw. Abend und bietet selbst für Werbetreibende viel Potential – entscheidend in der heutigen Welt. Obwohl die Sevens-Variante zum ersten Mal 1883 gespielt wurde, erlangt sie erst in jüngerer Vergangenheit jene weltweite Popularität, die ihr aufgrund der kurzweiligen Spannung zusteht. Ein frischer Wind kommt durch die Vielzahl der potentiellen Turniersieger in die Angelegenheit hinein. So war nicht etwa Neuseeland der erste Olympiasieger, sondern Fidschi.

Im Ring: Mixed Martial Arts

Nicht erst seit Conor McGregors Ausflug zum Boxen ist Mixed Martial Arts, kurz MMA, für viele ein Begriff. Vor allem durch die fehlenden großen Namen in der Boxwelt und der Abwesenheit von Rivalitäten ist ein Schwung der Fans hin zur UFC festzustellen. Die Serie erreicht mit ihren besten Cards inzwischen über eine Million zahlende Kunden im Pay-per-View Format. Die Fights im Achteck haben somit mittlerweile längst das Boxen zu ihrem "Hauptfeind" erkoren und trieben diese Rivalität mit dem Kampf zwischen McGregor und Floyd Mayweather auf ihren Höhepunkt. Selbst wenn das Boxen bei den größten Kämpfen noch mehr Zuschauer anzieht, so ist die Zahl der einzelnen Zugpferde in der MMA wesentlich höher. Dies lässt sich an den erfolgreichsten Kämpfen der jeweiligen Sportarten in den vergangenen Jahren ablesen. Während das Boxen also zum Beispiel viel von Floyd Mayweather oder Oscar de la Hoya profitierte, so lässt sich in der UFC kein einzelner Name herausheben. Stattdessen fungieren viele verschiedene Athleten als Zuschauermagneten. Eine interessante Statistik ist zudem der Vergleich der ersten vier Karrierefights von Mayweather und McGregor. Letzterer zog dabei sowohl mehr Zuschauer in die Arena, als auch vor die TV-Schirme. Insofern lässt sich konstatieren, dass der langsame Trend zur MMA schon recht früh begonnen hatte. Problematisch ist lediglich, dass nicht jeder in der Lage ist oder sich traut, Mixed Martial Arts auszuüben. Auch die grundlegende Infrastruktur hinsichtlich Trainingseinrichtungen und Co. ist in Deutschland trotz einiger Ausnahmen nicht ausreichend gegeben.

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