Schwerin – Stress ist der häufigste Auslöser von Kopfschmerzen. Jeder zweite Betroffene macht die Anspannung für sein Leiden verantwortlich. Frauen sind deutlich häufiger betroffen als Männer. Kopfweh beeinträchtigt jeden Zehnten stark in seiner Leistungsfähigkeit und im Alltag. Das zeigt eine neue und repräsentative Forsa-Umfrage* im Auftrag der DAK-Gesundheit. Als Soforthilfe greifen die meisten zu Schmerzmitteln oder gehen an die frische Luft.
Besonders häufig führt Stress bei den 30- bis 59-Jährigen zu Kopfschmerzen. In dieser Altersgruppe nennen 56 Prozent der Betroffenen Anspannung als Hauptursache. Bei den Älteren über 60 Jahre sind es nur noch 37 Prozent. Überhaupt leiden Menschen ab 60 Jahren insgesamt deutlich seltener an Kopfweh. 53 Prozent dieser Altersgruppe hat nie Schmerzen, während dies bei den 14- bis 44-Jährigen nur auf 19 Prozent der Befragten zutrifft: „Vor allem die Herausforderungen im Beruf sind bei jüngeren Leuten besonders groß“, erklärt die Ärztin Elisabeth Thomas von der DAK-Gesundheit. „Mit dem Stress kommen dann schnell Kopfschmerzen.“
Jeder Zehnte hat wöchentlich Kopfweh
Während 56 Prozent der betroffenen Frauen Stress für den „Brummschädel“ verantwortlich machen, sind es bei den Männern nur 43 Prozent. „Häufig erleben Frauen mit Job und Familie eine Doppelbelastung“, sagt DAK-Ärztin Elisabeth Thomas. „Besonders nach Anspannungsphasen können Kopfschmerzen auftreten, wenn die Betroffenen nicht zur nötigen Entspannung kommen“, ergänzt Kopfschmerzspezialist Dr. Zoltan Medgyessy von der Berolina Klinik in Löhne. Insgesamt leiden sieben von zehn Deutschen (68 Prozent) von Zeit zu Zeit an Kopfschmerzen. Zehn Prozent sind mindestens einmal in der Woche betroffen.
Wetterumschwung und Alkohol
Als zweiten Grund machen die meisten Befragten Wetterumschwünge für die Schmerzen verantwortlich (46 Prozent). „Dadurch kann bei Menschen mit niedrigem Blutdruck der Kreislauf absacken. Häufige Folge sind Kopfschmerzen“, sagt Thomas. Weitere Ursachen für Kopfschmerzen sind Flüssigkeitsmangel (34 Prozent) und Schlafmangel (25 Prozent). Jeder zehnte Befragte nennt Alkohol als Grund.
Häufiger Griff zu Schmerzmitteln
Als Sofortstrategie gegen das Kopfweh greift jeder Zweite (51 Prozent) zu Medikamenten. Besonders häufig nehmen 30- bis 44-Jährige (59 Prozent) und Frauen (55 Prozent) Schmerzmittel. In der Altersgruppe über 60 Jahre sind es dagegen nur 40 Prozent. „Kopfschmerzmittel sollten auf keinen Fall öfter als zehn Tage im Monat und nicht länger als drei Tage hintereinander eingenommen werden, sonst droht dauerhaftes Kopfweh“, warnt Dr. Zoltan Medgyessy. „Dann hilft nur eines: Alle Schmerzmittel absetzen.“
Mehr als die Hälfte der Menschen mit Kopfweh sieht Leistungsfähigkeit und Alltag durch die Schmerzen beeinträchtigt. Frauen sind mit 58 Prozent deutlich stärker betroffen als Männer (44 Prozent). Jeder fünfte Betroffene fühlt sich sogar sehr stark oder stark beeinträchtigt.