Baierbrunn – Nägelkauen ist entgegen früheren Befürchtungen nur selten ein Hinweis auf schwere seelische Probleme – aber schon ein Grund, nach den Ursachen zu forschen. „Erlebt ein Kind, dass das Nägelkauen ihm hilft, Stress zu bewältigen, Druck abzubauen und negative Gefühle zu regulieren, wird es dies in der nächsten unangenehmen Situation wieder tun“, erklärt die Diplom-Pädagogin und Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche Ute Grottker-Wiener aus Hamburg im Apothekenmagazin „Baby und Familie“. Eltern sollten nicht schimpfen und sich mit Kommentaren über das Nägelkauen zurückhalten. Stattdessen sucht man besser nach den Anlässen, zu denen das Kind knabbert und prüft, ob diese sich reduzieren lassen. Bei manchen Kindern helfen Belohnungen für unterlassenes Kauen oder für wieder wachsende Nägel, andere kann man bei der Eitelkeit packen: Gepflegte Nägel sind eben viel schöner. Manchmal reicht auch Abwarten: „Sehr häufig ist das Nägelkauen eine Angewohnheit, die sich von selbst erledigt“, so Grottker-Wiener.
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