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SSC-Präsident Johannes-M. Wienecke zieht ein Zwischenfazit

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Schwerin – Den sensationellen Sieg der Schweriner Volleyballerinnen beim
frischgebackenen italienischen Pokalsieger in Novara verfolgte Johannes-M. Wienecke (59), Präsident des Schweriner SC, nicht vor Ort, sondern im Urlaub. "Beim Heimspiel gegen Novara bin ich selbstverständlich wieder da", so Wienecke. Nach Ende der Hauptrunde nahm sich das Vereins-Oberhaupt Zeit für ein Zwischenfazit.

Platz drei nach der Vorrunde für den SSC. Wie zufrieden sind Sie mit dem bisherigen Saisonverlauf?

Wienecke: "Ich denke, die Mannschaft hat sich in den letzten Wochen sehr gut
entwickelt. Wir hatten am Anfang der Saison erst alle Spiele gewonnen, dann aber leider eine Phase mit einigen Niederlagen, wenn ich mich an das 2:3 in Münster oder das 2:3 gegen Wiesbaden nach 2:0-Führung erinnere. Das hat uns eben in die
Position gebracht, dass wir den Kampf um den Meistertitel jetzt eben aus der 3. Position heraus schaffen müssen. Aber diese Situation gab es in den Vorjahren auch schon öfter und wurden erfolgreich gelöst. Wer ganz vorn landen will, muss auch das meistern."

Im Viertelfinale spielt Schwerin gegen Aachen, bei einem Weiterkommen
womöglich gegen Stuttgart. Wie schätzen Sie die Chancen auf die Meisterschaft ein

Wienecke: "Sagen wir mal so – ein Ausscheiden im Viertelfinale, so wie
vorige Saison, wäre sicher enttäuschend, denn wir sind dieses Jahr besser aufgestellt."

Und eine weitere Saison ohne Titel?

Wienecke: "Wir haben uns vor der Saison weit aus dem Fenster gelehnt mit dem Motto ‚Wir greifen wieder an‘. Aber wir haben nicht gesagt ‚Der Titel ist Pflicht‘. Eine Saison ohne Titel wäre keine Katastrophe. Das Halbfinale ist das Mindestziel – danach ist alles offen. Stuttgart hat eine saustarke Mannschaft, die Qualität von Dresden ist auch bekannt. Aber wir haben gegen diese beiden Teams auch schon gewonnen."

Wie schätzen Sie die Entwicklung der Mannschaft und das Konzept des sehr
ausgeglichenen Kaders ein?

Wienecke: "Da sehe ich eine sehr positive Tendenz. Was diese jungen Frauen leisten, ist prächtig. Alle Spielerinnen sind auf Augenhöhe, die zweite Reihe wird immer stärker, so dass der Trainer wirklich nach Trainingsleistung der Woche oder Taktik aufstellen kann. Wir werden dieses Konzept auch weiter verfolgen und uns nicht wie andere Vereine nur auf 6, 7 Spitzenspielerinnen konzentrieren. Ich denke, wir haben auch eine sehr gute Mischung aus Ausländerinnen, deutschen Nationalspielerinnen und Talenten. Es bringt nämlich auch nichts, die zweite Reihe ausschließlich mit eigenem Nachwuchs zu besetzen, der dann keine Einsatzzeiten bekommt. Damit ist niemandem geholfen."

Ein Saisonziel des Schweriner SC war es auch, die Zuschauerzahl zu erhöhen.
Ist das bislang gelungen?

Wienecke: "Ja, da haben wir einen richtigen Sprung gemacht. Es kamen etwa
150 bis 200 Zuschauer mehr pro Spiel.

Das ist nicht nur das Resultat unserer sportlichen Leistungen, sondern auch des sympathischen Auftretens der Spielerinnen."

Eine prominente Zuschauerin beim letzten Heimspiel gegen Wiesbaden war Denise Hanke, die jetzt in Wroclaw spielt.

Bahnt sich da etwa eine Rückkehr zum SSC an?

Wienecke: "Denise hat immer gesagt, dass es ihr in Schwerin gefallen hat.

Und natürlich ist sie immer willkommen.

Mehr kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Die internen Planungen der
Teamleitung laufen seit etwa zwei Monaten, der Markt wird sondiert. Aber konkrete Gespräche mit den entsprechenden Spielerinnen wird es in Ruhe begleitend zu den Playoffs geben."

Bevor es in der Deutschen Meisterschaft weitergeht, steht die schwere Europapokal-Aufgabe im Heimspiel gegen Novara an…

Wienecke: "Die ist nicht nur ein Spitzenteam, die sind Weltklasse, aber wir haben gezeigt, dass wenn wir einen richtig guten Tag haben und es bei Novara nicht so läuft alles drin ist. Und zu Hause ist es ja dank der Unterstützung der Fans immer noch etwas leichter. Aber egal, wie es ausgeht: Es ist eine tolle Sache für die Mannschaft und die Fans, dass wir im Challenge Cup – also nicht der Champions League – auf so eine großartige Mannschaft treffen.

Und wer weiß … Wir freuen uns auf die volle Halle mit der gelbe Wand – deshalb die Bitte an unsere Fans in Gelb zu kommen – die italienische Spitzenmannschaft und natürlich den neuen Bundestrainer."

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