Schwerin – Der stärkere Druck dieses zweiten Playoff-Halbfinalspiels lastete auf den Schultern von Lousi und Co. Der SSC musste nach der 3:2-Niederlage in Stuttgart gewinnen, um den Gang ins Finale offen zu halten. Die Mannschaft von Felix Koslowski hielt diesem Druck und den Erwartungen der Fans nicht stand?
Mit drei Fehlern in Annahme und Aufschlag startete der SSC in den ersten Satz und geriet so schnell in einen 4:8-Rückstand. Lonneke Sloetjes hatte zwei Mal versucht, den Abstand zu verkürzen, scheiterte aber selbst am Block des Gegners, so dass es bereits 4:10 stand. Felix Koslowski nahm eine Auszeit, die zweite folgte beim Stande von 8:15. Anja Brandt verkürzte noch auf 9:15. Den nächsten Punkt holten sich wieder die Gäste. Ein Fünkchen Hoffnung keimte auf, als es danach zwei Mal bei den Gästen einschlug: 10:16, 11:16. Doch Stuttgart übernahm sofort wieder die Initiative. Es stand bereits 13:20, als Felix Koslowski einen Doppelwechsel vornahm. Lonneke und Anja Brandt bekamen eine kurze Pause. Den Satz hatte Felix Koslowski schon abgeschrieben. Vier Satzbälle konnte der SSC für sich entscheiden. Dann hieß es 20:25, Stuttgart führte 1:0.
Im zweiten Satz brauchte Schwerin einen längeren Anlauf, um den 2:5-Rückstand aufzuholen Mit dem 6:6 durch Lonneke war es geschafft. Sie war die treffsicherste Spielerin und sammelte in diesem Satz die meisten Punkte für den SSC. Schwerin spielte sicherer und vermied Fehler. Beim 12:11 servierte Lousi Ziegler den nächsten Ball für den SSC und holte den Punkt durch ein Ass. Die Trainer-Auszeit Stuttgarts folgte. Den Service bediente Lousi bis zum 20:11. Für Stuttgart ein aussichtsloser Rückstand. Schließlich vollendete Yvon Belien zum 25:15 Satzstand. Die Arena kam in Stimmung.
Gestärkt ging der SSC in den dritten Satz. Dieser wurde vor allem geprägt durch starke Angriffe von Lousi Ziegler und eine hervorragende Blockarbeit Brandt/Belien und Brandt/Sloetjes. Bei Stuttgart häuften sich die Fehler. Stuttgarts Trainer Guillermo Hernandez versuchte mit zwei Auszeiten, seine Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen. Doch die Schweriner Mädels waren nun in ihrem Element. Vom 0:1 wandelte sich das Blatt zum 10:6. Unstimmigkeiten in der Annahme brachten Stuttgart auf 10:8 heran. Anja, Lonneke, Lousi, Jennifer, Janine und Diana fackelten nicht lange und vergrößerten den Abstand auf 19:11. Schwerin marschierte fast ungebremst auf das Satzende zu: 25:14.
Der erste Punkt auch im vierten Satz ging an Stuttgart. Lonneke glich aus zum 1:1 für Schwerin. Verbissen wurde weiter gekämpft von beiden Teams. Durch Annahmefehler musste Schwerin immer wieder Stuttgart die Führung überlassen. Hatte man den Ausgleich (15:15) erreicht, sorgte ein Aufschlagfehler für Stuttgarts erneute Führung. Knackpunkt in diesem Satz sollte der Ausgleich zum 16:16 werden. Die Gäste schlugen ins Aus und Schwerin lag mit 17:16 vorn. Als Lonneke zum 22:19 einschlug, stand die Arena und applaudierte. Doch zu früh. Lonneke erkämpfte das 24:21. Anja servierte den ersten Satzball ins Aus. Es stand 24:22., wenig später 24:23. Die Auszeit von Felix Koslowski half nicht mehr. Die Gäste glichen aus zum 24:24 und nahmen einen Annahmefehler Schwerins dankend an. Stuttgart gewann den Satz mit 26:24.
Das Ende ist schnell erzählt. Die Kräfte des SSC reichten nicht mehr aus, einen 3:6-Rückstand noch in einen Sieg umzumünzen. Ein falsches Zuspiel und ein Ball ins Aus ließen Schwerin auf der Verliererstraße. Zwei Matchbälle konnten abgewehrt werden, der dritte nicht mehr. Der letzte Angriff der Gäste traf den SSC ins Herz. Das Stuttgarter Ergebnis wiederholte sich. Die Fans des SSC beglückwünschten den Sieger aus Stuttgart.
Als beste Spielerinnen wurden ausgezeichnet: Kim Renkema (Stuttgart) und Anja Brandt (SSC).