Schwerin – Der dritte hochkarätige Neuzugang für die Bundesliga-Volleyballerinnen des Schweriner SC ist seit dem Wochenende perfekt. Die kanadische Nationalspielerin Tabitha Love (23) wechselt in die Stadt der sieben Seen. Mit ihr hat der SSC im wahrsten Sinne des Wortes eine überragende Diagonalspielerin geholt, denn Love ist stolze 1,96 Meter groß, damit auch die längste Frau im aktuellen Kader des Rekordmeisters.
Teamleitungsmitglied Michael Evers ist überaus froh über diesen Coup: "Wir hatten sie schon länger beobachtet, aber eigentlich nicht geglaubt, dass wir sie kriegen können." Unter anderem deshalb, weil (wie auch schon bei den Verpflichtungen von Zuspielerin Denise Hanke und Angreiferin Ariel Turner) andere, finanzkräftigere Klubs mitgepokert haben. Evers erklärt auch, warum sich der SSC so vermeintlich viel Zeit bei den Neuzugängen lässt. "Wir sind seit Wochen mit verschiedenen Spielerinnen und ihren Beratern im Gespräch, haben aber auch unsere Prinzipien.
Mit einer anderen Spielerin aus dem Osten haben sich die Verhandlungen beispielsweise so zäh gestaltet, dass wir ihr letztlich abgesagt haben. Und wenn man dann eine Spielerin wie Tabitha Love bekommen kann, hat sich das Warten für uns und für die Fans gelohnt." Tabitha Love hat mit ihren erst 23 Jahren bereits eine erstaunliche Vita: Nach ihrer Zeit in amerikanischen Universitätsteams (Minnesota, Kalifornien) spielte sie 2012/13 in Costa Rica, danach im polnischen Lodz sowie beim aserbaidschanischen Klub Azeryol Baku (Verein von Nationalspielerin Margareta Kozuch).
"Sie ist also kein Greenhorn mehr", weiß Evers und verweist auf ihre starke Bilanz in der Grand Prix-Serie. "Da war sie in ihrer Gruppe beste Scorerin. Ich denke, mit Tabitha wir haben einen wirklich adäquaten Ersatz für Lonneke Sloetjes gefunden." Die Niederländerin Sloetjes wurde vergangene Saison immerhin zur besten Bundesliga-Spielerin gewählt. Love wirkt selbstbewusst und ehrgeizig.
"Ich habe große Hoffnungen in die neue Saison: dass wir ein starkes Team sein werden und ein Top-Anwärter auf die Meisterschaft." Sie weiß aus ihrer Auslandserfahrung: "Die Volleyball Bundesliga ist sehr prestigeträchtig und angesehen, insofern bin ich wirklich froh, dass Schwerin Interesse an mir hatte." Gänzlich abgeschlossen sind die Personalplanungen des SSC damit übrigens nicht. Evers deutet an: "Der Kader steht im Groben, aber wir halten ganz unverbindlich noch ein Auge offen."