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Stephan Andrist trifft früh und sichert der Kogge drei wichtige Punkte

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Rostock – Mit dem Tabellen-Siebzehnten und dem Tabellen-Achtzehnten trafen am 27. Spieltag der 3. Liga zwei echte Traditionsvereine aufeinander, deren aktuelle Situation mehr als brenzlig ist. Die beiden ehemaligen Bundesligaclubs befinden sich mitten im Abstiegskampf und werden wohl bis zum Ende der Spielzeit um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Zwischen den Ost-Klubs gibt es in der laufenden Saison einige Parallelen: Beide Truppen hinken dem eigenen Anspruch hinterher und besetzten daher die Position des Cheftrainers während der aktuellen Spielzeit neu. Hansa-Trainer Brand und Energie-Coach Miriuta kennen sich noch aus der aktiven Bundesliga-Zeit und sollen nun ihre ehemaligen Vereine aus der prekären Lage befreien – doch beiden Fußballlehrern fehlt eine kleine Siegesserie, mit der sich die Mannschaften etwas Luft verschaffen könnten. Auch in der Woche vor dem brisanten Duell im Stadion der Freundschaft gab es aus beiden Lagern Meldungen, die für Unruhe sorgten. Beim F.C. Hansa wurde Dennis Erdmann nach einer Auseinandersetzung im Training bis einschließlich Sonntag freigestellt. In der Lausitz wurde zunächst Sportdirektor Roland Benschneider entlassen. Weiterhin fand die Kapitänsbinde eine neuen Besitzer: Der 36-jährige Uwe Möhrle wurde als Spielführer abgesetzt – Sturmspitze Richard Sukuta-Pasu führte den FCE gegen Hansa auf den Platz.

Vasile Miriuta, der zweieinhalb Monate vor Christian Brand in die 3. Liga kam, musste sich beim zurückliegenden Auftritt in Aalen (0:3) deutlich geschlagen geben und nahm einige Veränderungen in der Startformation vor: Der gesperrte Christopher Schorch wurde gegen Hansa von Joni Kauko vertreten, der aus dem Mittelfeld ins Abwehrzentrum rückte und neben Ex-Hanseat Uwe Möhrle spielte. Außerdem saßen Patrick Breitkreuz und Thomas Hübener zunächst auf der Bank – dafür rückten Robin Szarka und Sergi Arimany in die erste Elf. FCH-Trainer Brand musste die Hansa-Formation ebenfalls verändern: Für den suspendierten Erdmann startete Marco Kofler, der zuletzt angeschlagene Ziemer wurde von Stephan Andrist ersetzt und Maximilian Ahlschwede kam für Maik Baumgarten nach einer Verletzungspause zurück auf die angestammte rechte Abwehrseite.

Mit etwas Verspätung pfiff der junge Schiedsrichter Badstübner die so wichtige Partie in der Lausitz an. Die Hausherren übernahmen in den Anfangsminuten die Initiative und versuchten Hansa früh zu überraschen. Die Rostocker zeigten sich jedoch hellwach und hatten im entscheidenden Moment den Fuß im Spiel. Aber auf der Gegenseite war es Ex-Energiespieler Garbuschewski, der mit einem Freistoß für Gefahr sorgte: Marco Kofler konnte am langen Pfosten das wichtige Kopfballduell gegen Zeitz gewinnen und für Stephan Andrist auflegen, der schnell reagierte und den Führungstreffer für die Kogge erzielte. Das frühe 1:0 gab Hansa mehr Selbstbewusstsein, allerdings wollte Cottbus schnell antworten und kam über Uwe Möhrle zu einer Kopfballchance.

In 15. Spielminute machte Energie-Verteidiger Szarka mit einer unschönen Szene auf sich aufmerksam: Der Linksverteidiger räumte den Torschützen Andrist in der Hansa-Hälfte mit einem harten Foulspiel ab – Gelbe Karte für den jungen Abwehrspieler. Ab der 20. Minute wurden Hansa mutiger und verlagerte die Partie zunehmend in die FCE-Hälfte. Viel ging beim FCH über Stephan Andrist, der viele Wege hinter Sturmspitze Platje machte und immer wieder den Ball forderte. Die Mannschaft von Vasile Miriuta probierte es anschließend mit einer Einzelaktion über Sven Michel – der Linksaußen der Rot-Weißen scheiterte aber an Marcel Schuhen. Kurz darauf war unsere Nummer eins erneut gefordert: Einen Flankenball von Kaufmann klärte Schuhen aus dem Strafraum, doch der Ball kam zu Torsten Mattuschka, dessen Abschluss jedoch von Matthias Henn bereinigt wurde.

Nach einer guten halben Stunde überließ die Brand-Elf den Hausherren mehr Ballbesitz, mit dem Energie allerdings nicht viel anfangen konnte, denn die Kogge stand kompakt und hatte die Doppelspitze der Lausitzer gut im Griff. Hansa lauerte auf den schnellen Gegenzug und hatte in der 40. Minute eine gute Kontersituation über Andrist, der Garbuschewski im Zentrum fand, doch der Torabschluss rutschte dem 30-Jährigen ab. Cottbus hatte auch in den Schlusssequenzen mehr Spielanteile, konnte diese aber nicht nutzen, weil die Kogge dicht am Gegenspieler agierte und die Führung geschickt verteidigte.

Zur zweiten Halbzeit reagierte Energie-Coach Miriuta mit einem Wechsel und brachte Marco Holz für den Rumänen Cretu. Der FCH startete ohne personelle Veränderungen in den zweiten Durchgang. Hansa kam gut aus der Kabine und hatte in der 48. Spielminute die große Gelegenheit zum zweiten Treffer: Ronny Garbuschewski spielte Andrist mit einem tollen Pass frei – unsere Nummer 37 war komplett blank, verpasste aber das Zuspiel auf Melvin Platje, der schon einschussbereit am 5-Meter-Raum stand. Wenn es bei Energie gefährlich wurde, dann über Standardsituationen. Mattuschka, der für jeden ruhenden Ball zuständig war, probierte es in der 52. Minute direkt – Schuhen klärte jedoch ohne Probleme.

Nach 55 gespielten Minuten drängte Sven Michel in den Rostocker Strafraum und forderte nach einem Zweikampf im Strafraum Elfmeter, der Pfiff von Schiedsrichter Badstübner bleib allerdings aus. Cottbus erhöhte den Druck etwas und beschäftigte unsere Hintermannschaft nun mehr. Die Kogge musste wieder mehr machen und für offensive Entlastung sorgen – Christian Brand brachte Marcel Ziemer für Melvin Platje in die Partie. Dann die große Chance für Energie: Der gerade eingewechselte Breitkreuz gewann das Duell gegen Ahlschwede und brachte die Hereingabe auf den langen Pfosten, dort lauerte Sukuta-Pasu und schloss aus kürzester Distanz ab, aber Marcel Schuhen war mit einer großartigen Tat zur Stelle und verhinderte den Ausgleich unter Schmerzen, denn die Nummer eins der Kogge prallte bei der Parade mit seinem linken Schienbein ungebremst gegen den Pfosten. Schuhen konnte jedoch weiterspielen.

Die Hausherren setzten auch in der Folge immer mehr auf die Offensive und der F.C. Hansa hatte mehr Probleme mit dem FCE. Über Ahlschwede und Gottschling versuchte die Brand-Truppe für etwas Entlastung zu sorgen, aber ohne dabei Gefahr für das Lausitzer Tor zu erzeugen. Für diese sorgte Stefan Wannenwetsch eine Viertelstunde vor Schluss mit einem direkten Distanzschuss – jedoch ohne Erfolg. Unsere Profis waren nun wieder aktiver und hatten die nächsten Möglichkeiten durch Tobias Jänicke und Matthias Henn.

Die letzten elf Minuten musste der FCH jedoch in Unterzahl überstehen, denn Stefan Wannenwetsch sah nach einem Foul an Zeitz die Gelb-Rote Karte. Nun mussten die Rostocker noch ein paar Prozente drauflegen, um den wichtigen Dreier mit an die Ostsee zu bringen. Die eingewechselten Gottschling und Ziemer versuchten in vorderster Front den Ball zu halten und somit Zeit von der Uhr zu nehmen. Cottbus zog in den letzten Minuten alle Register und agierte zusätzlich mit Uwe Möhrle im Sturmzentrum. Viele lange Bälle landeten jetzt im Hansa-Strafraum, aber unser Team verteidigte auch die letzten Angriffe mit viel Einsatz und sammelte somit drei enorm wichtige Punkte gegen den Abstieg.

Die Sieg beim FCE lässt unsere Mannschaft auf einen Nichtabstiegsplatz springen, doch das Team hat keine Zeit zum Verschnaufen und muss sofort nachlegen. Schon am Dienstag (19.00 Uhr) erwartet die Kogge Holstein Kiel im Ostseestadion und muss weiter punkten. Tobias Jänicke (10. Gelbe Karte) und Stefan Wannenwetsch (Gelb-Rot) werden das Ostseederby aufgrund von Sperren verpassen.

FC Energie Cottbus – F.C. Hansa Rostock 0:1 (0:1)

Tor: 0:1 Andrist (7.)

FC Energie Cottbus: Lück – Cretu (46. Holz), Möhrle, Kauko, Szarka – Kaufmann, Zeitz, Mattuschka (79. Geisler), Michel – Arimany (64. Breitkreuz), Sukuta-Pau

F.C. Hansa Rostock: Schuhen – Ahlschwede, Henn, Hoffmann, Gardawski – Andrist (70. Gottschling), Kofler, Wannenwetsch (79. Gelb-Rot), Garbuschweski, Jänicke – Platje (59. Ziemer)

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