Schwerin – Es war eine bewegte Woche beim FCM: Trainer Martin Pieckenhagen war zurückgetreten, die sportliche Leitung gab ihren Rückzug zum 31.12. bekannt. Verantwortlicher an der Seitenlinie der Schweriner ist seit Mittwoch der bisherige Co-Trainer Enrico Neitzel.
Gegen den Regionalliga-Absteiger aus Rathenow begann der FCM engagiert und versuchte über Konter gefährlich zu werden. In den ersten 15 Minuten ging diese Strategie ganz gut auf, beide Teams neutralisierten sich weitestgehend. In der 16. Minute war der gute Start aber Makulatur: Rathenows Dragan Erkic machte trotz klarer Schweriner Überzahl im Strafraum seelenruhig das 0:1. Wie schon in den Wochen zuvor ein Paradebeispiel für das schlechte Zweikampf- und Defensivverhalten der Jungs aus der Landeshauptstadt. Rathenow war von jetzt an klar tonangebend und wies in dieser Phase seine überlegene individuelle Qualität nach. Schwerin konnte kaum noch gefährlich in die Hälfte der Gäste eindringen, versuchte es fast ausschließlich mit langen, unpräzisen Anspielen in die Spitze. Die Anfälligkeit auf den Flügeln fand in der 37. Minute ihren Höhepunkt als Cihan Ucar sehr sehenswert das 0:2 für die Gäste markierte. Sein fulminantes Geschoss aus halbrechter Position war schon ein Tor der Marke Tor des Monats! Mit dem Halbzeitpfiff dann der Auftritt von FSV-Angreifer Semir Duljevic, der im Rückraum zum Abschluss kam und auf 3:0 erhöhte. Das Defensivverhalten des FCM war auch in dieser Szene nicht oberligatauglich.
In der zweiten Halbzeit sahen die knapp 200 Zuschauer eine stark verbesserte Mecklenburger Mannschaft. Jetzt wirkte die Elf von Enrico Neitzel viel aggressiver und mutiger. Endlich wurden die Zweikämpfe angenommen und auch gewonnen. Niels Laumann hatte in der 56. Minute die große Chance nach einer Standartsituation zu verkürzen, scheiterte jedoch gleich zweimal unglücklich. Die Gastgeber versuchten es weiter, Rathenow machte nur noch das Nötigste, fiel eigentlich nur noch durch diverse lustige Schauspieleinlagen auf. Nach 78 Minuten belohnte sich der FCM für diese gute zweite Halbzeit durch das wunderschön herausgespielte 1:3 von Christopher Kaminski, was dann auch der Schlusspunkt war. Der FC Mecklenburg sollte diese zweiten 45 Minuten als Maßstab für die kommenden Spiele nehmen. Mit einer solchen Leistung sind Punkte gegen den Abstieg nicht unrealistisch. Zeit wird es langsam!
FCM: Ellenschläger – Wandt, Laumann ( 86. Arnheim), Gorkow, Laudan – Kaminski, Bohmann – Pataman, Stubbe (46. Popov), Folarin – Witkowski