Schwerin – Trainer Enrico Neitzel hatte sich etwas ausgedacht für das eminent wichtige Auswärtsspiel in Malchow: Er beorderte Collins Folarin auf seine eigentlich angestammte Position ins Sturmzentrum, baute in der Innenverteidigung auf Mario Schilling und Hristian Popov und er stellte David Laudan nach langer Zeit mal wieder auf den offensiven linken Flügel. All diese Maßnahmen erwiesen sich im Spielverlauf als Volltreffer. Schon nach 4 Minuten verwertete Folarin ein schönes Zuspiel von Tino Witkowski zur 1:0 Führung. Dies war der Startschuss für eine furiose Anfangsoffensive der Schweriner. Hristian Popov hatte kurz darauf das 2:0 auf dem Kopf, der Malchower Keeper hielt jedoch. Collins Folarin machte es aber kurze Zeit besser. Der heute bärenstark aufspielende Mario Schilling spielte aus der eigenen Hälfte trotz Gegnerdruck einen perfekt getimten Pass in den Rücken der MSV-Abwehr. Folarin ruckte an und stellte seine unglaubliche Schnelligkeit und diesmal auch seine Kaltschnäuzigkeit unter Beweis. In der 31. Minute spielte Folarin einen Pass in den Rücken der Abwehr der Gastgeber, Tino Witkowski ließ gekonnt durch und der aufgerückte Hannes Wandt schraubte das Resultat auf 3:0 hoch. Damit aber noch nicht genug: Erneut fasste sich der heute nicht zu haltende Collins Folarin ein Herz und zwirbelte das Leder aus halblinker Position in die Maschen. 4:0 nach 32 Minuten! Wahnsinn! Malchow reagierte und brachte den Ex-Schweriner Stefan Voß. Der Standartspezialist zeigte kurz nach seiner Einwechslung seine Qualitäten als er einen Freistoß aus 17 Metern platziert an der FCM-Mauer vorbeischlenzte. Doch auch Schwerins Torwart Mark Ellenschläger erwischte heute einen super Tag und verhinderte den Anschluss.
Nach dem Wechsel zog sich der FCM etwas zurück. Da die Gastgeber aus dem Spiel heraus kaum für Gefahr sorgen konnten, versuchten sie vermehrt über Standards. In dieser Phase taten die Jungs aus der Landeshauptstadt den Müritzern auch den einen oder anderen Gefallen und verursachten einige unnötige Freistöße. Und tatsächlich: Michael Freyer schaffte per wunderschönen Freistoß das 1:4. Mit einmal schien das "Zehlendorf-Gespenst", als der FCM eine 4:1 Pausenführung noch her schenkte, im Waldstadion umherzuspuken. Doch diesmal gelang es den Schwerinern mit etwas Glück und Können diese Phase zu überstehen. Malchows 2:4 durch Torjäger Tobias Täge kam zu spät. (78.) Erneut Hristian Popov per Kopf, Tino Witkowski per Schuss über das Tor und Collins Folarin, der am Pfosten scheiterte hatten schon beste Möglichkeiten, den Deckel endgültig draufzumachen. Der eingewechselte Felix Michalski vollzog diesen Akt dann mit dem Schlusspfiff: Michalski lief allein auf den ehemaligen Schweriner Keeper Paul Kornfeld zu, um kurvte diesen, wurde eigentlich etwas zu weit abgedrängt und spitzelte das Leder eigentlich viel zu lasch in Richtung Malchow Tor. MSV-Innenverteidiger Schuldt stolperte aber unglücklich in die Bahn des Balles und beförderte unter äußerst kuriosen Umständen das Spielgerät ins Tor. Paul Kornfeld musste danach noch am Kopf behandelt werden. Gute Besserung an dieser Stelle! Der gute Warener Schiedsrichter Scheller pfiff nach dieser Aktion gar nicht mehr an. Der FCM zeigte ein deutliches Lebenszeichen und stellte den Anschluss an das Mittelfeld wieder her. Am kommenden Wochenende kommt mit TeBe Berlin ein echter Hochkaräter in die Landeshauptstadt. Ein FCM in dieser Form wird hier definitiv nicht ohne Chancen sein!
FCM: Ellenschläger – Schmal, Schilling, Popov, Wandt – Kaminski, Bohmann – Pataman, Witkowski (85. Gorkow), Laudan (73. Michalski)– Folarin