Schwerin – WM-Qualifikation, Montreux, World Grand Prix: Nach gut zwei Monaten voller Reisen und Turniere trainiert die Auswahl der deutschen Volleyballdamen derzeit in Schwerin für die EM. Da genießt man zuhause das eigene Bett und rare freie Minuten, bestätigte SSC-Außen Jennifer Geerties im Interview – und die Hoheit über die Speisenplanung.
Jenny, gibt es eigentlich große Unterschiede zwischen dem Alltag mit der Natio und dem im Verein?
Beim Verein fühlt man sich zugehöriger, hier hat man seinen Vertrag, hier passiert auch um den Sport herum viel mehr, Promotiontermine und ähnliches. Bei der Nationalmannschaft dreht sich alles nur um Volleyball. Das genieße ich auch, jeden Tag mit den besten Spielerinnen Deutschlands zu trainieren und selber immer besser zu werden. Man kommt natürlich auch viel mehr rum, reist um die halbe Welt, um Turniere zu spielen.
Das klingt aufregend, aber auch anstrengend…
Jede Woche ein anderes Bett, ständig neue Eindrücke, immer der Jetlag, das schlaucht schon enorm. Ich hab zwischendurch vier Kilo abgenommen, weil man seinen Körper ja immer nur austrickst, immer zu anderen Zeiten schläft, immer zu anderen Zeiten isst. Dafür gab es da aber immer das gleiche typische Sportleressen, immer Fisch oder Fleisch, Gemüse und Nudeln. Das reicht dann nach vier Wochen auch mal.
Hat man den Sport da nicht auch mal über?
Nicht wirklich. Aber als ich zwischen Urlaub und Trainingsstart mal einen Nachmittag lang ganz allein ohne Termine zuhause war, dachte ich schon, ein paar Tage mehr davon wären auch nicht schlecht. Da ist man schon auch mal froh, nichts machen zu müssen. Sehr viel Freizeit lässt der Trainingsplan jetzt auch nicht zu.
Auf was freust Du Dich im nächsten Monat am meisten?
Das Länderspiel gegen die Türkei am 1. September ist ein absolutes Highlight. Dass wir das als Schwerinerinnen zuhause spielen dürfen, ist richtig cool. Auch auf die Tests in Holland freue ich mich, weil da meine Familie hinkommt, die nur eine Stunde entfernt wohnt. Und natürlich die EM. Da ist alles drin, von Gruppenerster bis Gruppenletzter, das wird spannend.