Schwerin – Die Gerüchte hielten sich schon seit Monaten hartnäckig, jetzt ist es gewiss: Louisa Lippmann, beste Punktemacherin der Volleyball-Bundesliga und mit dem Meistertitel des SSC Palmberg Schwerin zum zweiten Mal in Folge auch als wertvollste Spielerin der Liga ausgezeichnet, wird Schwerin tatsächlich verlassen. In der neuen Saison jagt die Diagonalspielerin bei Bisonte Firenze (Florenz, Italien) nach Punkten. Die 23-Jährige macht dafür von einer Ausstiegsklausel Gebrauch, die ihren ursprünglich bis 2019 gültigen Vertrag beim Deutschen Meister vorzeitig beendet. Dafür zahlt Florenz eine Ablöse, die sich auf einem im Volleyball üblichen Niveau bewegt.
Für die Herforderin erfüllt sich mit diesem ersten Auslandsengagement ein lang gehegter Traum. „Ich freu mich riesig darauf und bin gleichzeitig supertraurig darüber, zu gehen. Der Verein, der Trainerstab, das Team, die Fans haben die zwei Jahre in Schwerin zu einer ganz besonderen Zeit gemacht. Ich werde ewig dankbar sein für das Vertrauen und die Wertschätzung, die ich hier von Anfang an erfahren hab.“ Dass ausländische Vereine überhaupt auf sie aufmerksam wurden, „ist vor allem auch eine Auszeichnung für die tolle Arbeit, die hier in Schwerin geleistet wird“, betont Louisa Lippmann.
SSC-Chefcoach Felix Koslowski sieht den Abschied deshalb auch „mit einem weinenden und einem lachenden Auge. Für uns als Verein ist das natürlich sehr traurig, weil da eine unglaublich wichtige Spielerin geht, die hier praktisch wie Phönix aus der Asche aufgestiegen ist, so viele Sympathien gewonnen hat und am Erfolg der letzten beiden Jahre einen so großen Anteil hatte. Aber für Louisa ist es aus sportlicher Sicht jetzt der richtige Schritt. Sie hat hier alles erreicht, Meistertitel, Top-Scorerin, wertvollste Spielerin der Liga, Volleyballerin des Jahres. Die italienische Liga ist auf hohem Niveau sehr ausgeglichen, Florenz eine tolle Mannschaft. Wir können als Verein stolz auf das sein, was wir ihr geben konnten.“
Ab Montag geht die gemeinsame Arbeit von Nationalspielerin Louisa Lippmann mit Bundestrainer Felix Koslowski sowie den Meisterteam-Kolleginnen Jennifer Geerties, Denise Hanke, Marie Schölzel und Elisa Lohmann aber erst einmal weiter: In Heidelberg bereiten sich die Schmetterlinge auf die Volleyball Nations League vor, die Mitte Mai in Brasilien startet. Nach einer Sommerpause folgt im Herbst die Weltmeisterschaft in Japan.