- Anzeige -

Vertrauen und Kontinuität sichern den Erfolg

- Anzeige -

Schwerin – Johannes M. Wienecke, Präsident des Schweriner SC, im Interview zum Saisonabschluss des Deutschen Volleyballmeister SSC Palmberg Schwerin, zu Konsequenzen von Beanstandungen an der Palmberg Arena und zur Diskussion über Schiedsrichterentscheidungen.

Herr Wienecke, zum Jahresanfang sagten Sie, für den SSC ist in der Meisterschaft alles drin. Dann kam gleich die Niederlage gegen Vilsbiburg, am Ende der dritte Platz in der Hauptrunde. Wie haben Sie die Reise bis zum Titel erlebt?
Wir haben in jedem Meisterjahr auch Niederlagen und Tiefs erlebt, und es ist nicht das erste Mal, dass wir von hinten herangekommen sind und gewonnen haben. Insofern wurden wir da nicht so nervös. Unser Cheftrainer Felix Koslowski hat mir beim Europapokal-Halbfinale gesagt, die Mannschaft wird für die Playoffs auf den Punkt fit sein, das ziehen wir durch, und das haben sie ja dann auch untersetzt.

Letzte Saison war der Wunsch nach einem Titel sehr groß. Wie hoch war der Druck diesmal?
Generell war die Anspannung nicht so hoch wie letztes Jahr, es musste mit der Titelverteidigung nicht zwingend klappen. Aber es ist natürlich eine tolle Sache und eine Bestätigung dessen, was wir hier vor fünf Jahren mit Felix angefangen haben, die Infrastruktur, die wir dafür aufgebaut haben. Kontinuität und Nachhaltigkeit sind wichtig, auch um den Spielerinnen Stabilität und Sicherheit zu geben. Wir stecken nicht alle Ressourcen in eine Saison, um einmal den großen Erfolg zu haben und dann wieder abzufallen, sondern haben immer die Zukunft im Blick. Dazu gehören auch titellose Aufbaujahre mit neuen Spielerinnen.

Trotz aller Beständigkeit war vieles neu für den SSC – eine große Geschäftsstelle, TV-Übertragungen, LED-Banden, ein Länderspiel, der Supercup… Wie besonders war die Saison vor diesem Hintergrund?
Es ist insgesamt schon wahnsinnig, wie sich das alles entwickelt hat. Auch der NDR hat so viel übertragen wie noch nie, es waren bei jedem Spiel, auch auswärts, immer Fans dabei. Früher haben wir eine Meisterfeier mit 30, 40 Fans in kleinem Rahmen gefeiert, diesmal reichte ein großes Zelt nicht aus, dass alle reinpassten.

Stimmt es, dass der SSC Sorgen machen muss, nicht mehr im Europapokal spielen zu dürfen, weil die Spielstätte den Anforderungen nicht entspricht?
Nein, so stimmt das nicht. Es ist richtig, dass wir für die Champions League die Anforderungen nicht erfüllen und dass man hier, im Gegensatz zu vor einigen Jahren, auch nicht mehr mit Ausnahmereglungen rechnen kann. Aber für die anderen europäischen Wettbewerbe ist die Halle kurzfristig als geeignet zugelassen. Wir wissen, dass wir gewisse Auflagen nicht erfüllen, das hat uns auch die VLB (Volleyball Bundesliga) dargestellt, und arbeiten bereits daran, das zu ändern. Das wird jetzt, neben Sponsoren- und Spielerinnenverträgen, eine der wichtigsten Aufgaben der Teamleitung in der Saisonpause sein, die Planungen soweit voranzutreiben, dass wir die Maßnahmen nächstes Jahr umsetzen können. Bis dahin schaffen wir Übergangsregelungen.

Apropos Regelungen – wie sehen Sie die Diskussionen um Schiedsrichterentscheidungen und die Einführung eines Videobeweises im Volleyball, wie sie jetzt in der Finalserie hochkochten?
Diskussionen mit Schiedsrichtern gab es schon immer. Ich, und das ist meine ganz persönliche Meinung, fände es gut, wenn man, bevor die Vereine anfangen untereinander darüber zu diskutieren, vielleicht nach Wegen schaut, um sowohl die Schiedsrichter zu schützen, wenn sie sich angegriffen fühlen, als auch die Trainer davor zu schützen, für jede Geste, die sie in ihrer Zone am Spielfeldrand machen, gleich als respektlos verurteilt werden. Also dass man Regeln findet, die Emotionen zulassen und den Respekt untereinander absichern.

- Anzeige -
- Advertisement -
Die mobile Version verlassen