Schwerin – „Wir sind nicht nur auf einem guten Weg – der aktuelle Leistungsstand hat unsere Erwartungen sogar übertroffen. Das Trainingslager war überragend dafür, voll fokussiert und strukturiert zu trainieren und weiter zu wachsen“, bilanziert Paul Sens, Co-Trainer des Volleyballmeisters SSC Palmberg Schwerin, die auslaufende Woche des Kernteams (Barfield, Lohmann, Szákmary, Adams, Doshkova, unterstützt von Zuspielerin Magdalena Gryka) im Olympischen Trainingszentraum Kienbaum. Ohne jegliche Alltagsablenkung konnte man sich von morgens (um 7:30 Uhr startete der Tag mit Frühsport) bis abends nur auf sich und den Volleyball konzentrieren – und dank der anwesenden japanischen Mannschaft Denso aus Nishio City auch endlich mal 6 gegen 6 spielen. „Das lief besser als wir dachten dafür, dass wir bisher fast nur Technik und Strategie trainiert haben. Wir waren ziemlich zufrieden und glücklich“, bestätigt Mittelblockerin Lauren Barfield, die die Spielpraxis nach dem „Trockentraining“ der vorhergehenden Wochen genossen hat, auch wenn es „sehr anstrengend“ war. Die Japaner, erklärt Paul Sens, hätten die Schwerinerinnen nicht nur mit einer ungeheuren Ballkontrolle und extrem präzisen Aufschlagen und Annahmen herausgefordert, sondern seien auch ein beeindruckendes Vorbild für gelebten Teamgeist gewesen. „Da haben wir auch noch mal Impulse für uns mitgenommen.
Nach einem Abschlussspiel gegen Denso geht es Freitagabend zurück nach Schwerin. Hier wird der Fokus wieder mehr auf der individuellen Arbeit liegen. „Wir haben jetzt alle Spielerinnen und alle Schwachstellen kennengelernt und können das Team auf Basis der Erfahrungen aus Kienbaum sehr gut weiter ausbilden“, so Sens – langweilig wird es bis zum Saisonstart Ende Oktober sicher nicht.
Ab Montag ist dann auch Junioren-Nationalspielerin Lea Ambrosius (MB), zurück von der U19-EM (das Team von Bundestrainer Manuel Hartmann wurde respektabler Sechster) beim Training dabei. Die Niederländerinnen Britt Bongaerts (Z) und Tessa Polder (MB) wurden inzwischen offiziell für den WM-Kader der holländischen Auswahl nominiert, kommen also wie alle deutschen Nationalspielerinnen erst kurz vor dem Supercup nach Schwerin. „Klar wär es fürs Team hier sicher schön gewesen, wenn wir jetzt ein paar mehr wären“, sagt Paul Sens. „Aber wir gönnen Britt und Tessa das von Herzen. Für ihre persönliche Entwicklung ist eine WM grandios, und das ist wiederum auch für uns gut. Nur das Zusammensetzen verschiebt sich dann halt noch ein wenig.“ Aber damit hat man ja nun schon Erfahrung.