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Wintersport als Klimasünder?

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Schwerin – Die Folgen des globalen Klimawandels sind nicht zu übersehen. Naturkatastrophen häufen sich und auch hierzulande steigen die Durchschnittstemperaturen Jahr für Jahr. Während die Landwirte mit Trockenperioden und schlechten Ernten zu kämpfen haben, sorgen sich die Wintersportgebiete um ihre Grundlage – den Schnee. Die globale Erwärmung bringt die Gletscher zum Schmelzen und sorgt für weniger Schneefall. Viele Touristenhochburgen in den Alpen und anderen Skigebieten versuchen dieser Entwicklung mit Kunstschneeanlagen entgegenzuwirken. Doch im Endeffekt sorgen sie mit den enormen Stromfressern für eine noch schlechtere Klimabilanz. Wir zeigen, warum Wintersport als Klimasünder gilt – und welche Lösungen es dagegen gibt.

Massentourismus in den Bergen

Generell gilt Massentourismus als konträr zu Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein. Ganz gleich, ob riesige Betonbauten am Strand oder massenhafter Kerosinausstoß bei Billigfliegern – häufig stehen die Interessen der Umwelt hinten an, wenn es um den Profit im Tourismus geht. Leider ist dies auch im Wintersport der Fall.

Laut taz stehen Ski-Industrie und Natur in einem fragwürdigen Verhältnis zueinander. Seit Mitte des vergangenen Jahrhunderts wurden Millionen in die kleinsten Skiregionen gesteckt, um ein Stück vom großen Kuchen des Massentourismus abzubekommen. Dabei werden unzählige Hektar Wald gerodet, um neue Skipisten anzulegen. Viele Hotels und Appartements werben mit eigenen Skibussen von der Haustür bis direkt zur Liftstation.
Man kann sich vorstellen, wie hoch die Feinstaubbelastung in einem Talkessel allein durch die im Minutentakt verkehrenden Skibusse aussieht. Hinzu kommen unzählige Touristen, die mit dem Auto anreisen. Die Feinstaubbelastung durch Abgase ist ein enormes Problem in vielen Alpentälern, die vom Tourismus leben. Studien zeigen, dass die Anreise mit einem PKW pro 500 m etwa ein kg Gletschereis fordert.

Stromfresser für künstlichen Schnee

Damit den Unternehmern der Tourismusbranche nicht die Geschäftsgrundlage verloren geht, wurden in den vergangenen Jahrzehnten Möglichkeiten entwickelt, „künstlichen Schnee“ zu produzieren. Die Schneekanonen oder sogenannten Beschneiungsanlagen erzeugen durch Druckluft und Wasserzufuhr synthetischen Schnee. Allerdings verbrauchen diese Anlagen Unmengen an Strom und Wasser. Eine Schneekanone verbraucht jährlich pro Hektar etwa eine Millionen Liter Wasser, was ungefähr dem Bedarf einer ganzen Großstadt entspricht. Auch der Stromverbrauch liegt bei Millionen Kilowattstunden. Vielerorts in der Alpenregion gibt es bereits Bestrebungen, den Einsatz von Schneekanonen einzuschränken. Allerdings treffen hier auch die Meinungen von Umweltschützern und Nutznießern des Tourismus aufeinander. Weniger Schnee würde gleichzeitig auch weniger Wintersporturlauber bedeuten. Trotzdem bleibt den Regionen keine andere Wahl, als auf nachhaltigeren Tourismus zu setzen. Auch Betway beschäftigt sich mit den Einflüssen des Klimawandels auf den Wintersport. Durch den Bau neuer Skigebiete werden außerdem hektarweise Waldflächen gerodet und Böden planiert, was zu Erosionen im Erdreich und erhöhter Lawinengefahr führen kann.

Ski-Weltcup im Klima-Vorzeigeland

Der Weltskiverband FIS ist sich dieser Situation bzw. seiner Vorbildfunktion bewusst und hat die Austragung des Ski-Weltcups 2019 an das schwedische Åre vergeben. Zwar schmelzen auch in Skandinavien die Gletscher, allerdings ist Schweden Vorreiter in Sachen nachhaltigem Tourismus und Einhaltung der Klimaziele. Anstatt auf fossile Energien, setzt man hier auf Elektromobilität, sodass Schweden im europaweiten Vergleich der Klimabelastung unter dem Durchschnitt liegt. Auch unter vielen professionellen Skifahrern und Snowboardern hat sich das nachhaltige Denken mittlerweile durchgesetzt.
Reiseveranstalter bieten auch klimaneutrale Winterurlaube an. Nun muss man hoffen, dass auch in der breiten Bevölkerungsschicht ein Umdenken in Bezug auf den Wintersporttourismus einsetzt. Andernfalls wird Skifahren in den Alpen in einigen Jahrzehnten nicht mehr möglich sein.

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