Rostock – Talentförderung durch individuelles Coaching. Das ist ein gewichtiger Schwerpunkt des Verbandsschiedsrichterausschusses (VSA), um junge Unparteiische bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Dazu trafen sich am vergangenen Wochenende Mitglieder des Förderkaders und ihre „Begleiter“ zum Erfahrungsaustausch.
Coach und Coachee, Mentor und Mentee oder junger und erfahrener Schiedsrichter. Letztere unterstützen die jüngeren Kollegen mit Rat und Tat. Das Konzept gehört mit zum Förderprogramm für verheißungsvolle Talente im Schiedsrichterwesen des Landesfußballverbandes Mecklenburg-Vorpommern. Der Verantwortliche für Talentförderung im Verbandsschiedsrichterausschuss, Dr. Enrico Barsch, begrüßte am vergangenen Wochenende Coachees und Coaches im Rostocker Sportforum zum gemeinsamen Kennenlernen.
Nach einer Vorstellungsrunde ging er näher auf das Konzept und dessen Schwerpunkte ein. So sollte sich jeder Coachee vor Augen führen, welche konkreten Ziele er verfolgt. „Die Reflexion der eigenen Leistung und Entwicklung sind dabei elementare Komponenten“, sagte Dr. Barsch, der gleichzeitig als stellvertretender Schiedsrichterobmann fungiert. Dafür wird den Talenten ein eigenes individuelles Entwicklungsprofil an die Hand gelegt, welches sie „pflegen“ müssen. So halten die Jungreferees beispielsweise nach Spielleitungen positive und negative Erkenntnisse schriftlich fest. Die Coaches helfen in dieser Hinsicht mit ihrem Know-how; sind entweder selbst vor Ort dabei (aktiv als Schiedsrichter bzw. Assistent) oder können im Nachhinein kontaktiert werden. „Entscheidend ist der regelmäßige Erfahrungsaustausch.“
Diesen gab es anschließend in Form von lebendigen Diskussionen beim Studium von ausgewählten Videoclips mit zum Teil strittigen Szenen. Auch hier zeigte sich: Gemeinsam kommt man manchmal schneller zu einem Ergebnis.
Nach der Mittagspause referierte Florian Lechner – Drittligareferee und Zweitligaassistent – zum Thema „Vom Talent zum etablierten Schiedsrichter“. Der 27-Jährige gab ganz konkrete Tipps zu Voraussetzungen, zur Vor- und Nachbereitung des Spiels sowie zu Anforderungen. Auch stellte er den Lehrgangsteilnehmern seinen ganz persönlichen wöchentlichen Trainingsplan vor.
„Ich setze auf Stabilisation, kombiniert mit Intervalltraining. Aber auch die Regeneration ist wichtig“, verriet der Verantwortliche fürs „Individuelle Coaching“ im Verbandsschiedsrichterausschuss. „Zudem muss man sich regelmäßig mit der Entwicklung des Fußballsports beschäftigen!“
Beide Lehrgangsleiter mahnten zu guter Letzt die klassischen „Basics“ an. „Neben Motivation, Dankbar- und Pünktlichkeit lasst Demut walten. Seid respektvoll und höflich gegenüber anderen, um ein gewisses Miteinander zu bewahren.“
Der nächste Lehrgang der Förderkader I und II findet vom 17. bis 19. Mai 2019 statt.