Schwerin – Der Schweriner SC konnte bei VT Aurubis Hamburg dank einer guten kämpferischen Leistung, bei der „wir alles geben mussten und sogar unser System im dritten Satz umstellen mussten“ so SSC-Coach Felix Koslowski, und mit der Unterstützung der mitgereisten Fans erneut als Sieger vom Feld gehen.
Das fünfte Bundesligaspiel des Schweriner SC, der in der CU Arena gegen die Hausherrinnen aus Hamburg antrat, begann ausgeglichen und der Mannschaft von VT Aurubis Hamburg war in den ersten Ballwechseln anzumerken, dass sie die ersten Punkte der Saison erspielen wollen. Doch schnell konnte sich der Titelverteidiger aus Schwerin absetzen. Mit einer 8:5-Führung (aus Sicht des SSC) ging es in die erste technische Auszeit (TA), aber Schwerin punktet weiter und auch die Auszeit von Hamburgs Trainer Helmut von Soosten beim 10:5 konnte nichts daran ändern, dass der SSC mit seinen Aufschlägen die Hamburger Mannschaft unter Druck setzte, die in der Annahme nicht zurechtkam und dementsprechend im Spielaufbau Probleme hatte. Bei den Gästen passte so gut wie alles, so dass der erste Satz klar mit 25:14 an den Schweriner SC ging.
Den besseren Start in den zweiten Satz gelang der Mannschaft um Kapitän Imke Wedekind und mit zwei Punkten Vorsprung wurde zur ersten TA gepfiffen (6:8). Bis zur Mitte des Satzes gestaltete sich das Duell der Norddeutschen ausgeglichen (8:8, 10:10, 11:11), doch dann waren die Gäste wieder am Zug. Für das 16:13 und damit die zweite TA sorgte SSC-Regisseurin Danica Radenkovic, die den zweiten Ball auf der gegnerischen Seite unterbrachte. Der wohl längste Ballwechsel endete ebenfalls zu Gunsten des SSC (18:14) und alles deutet auf einen weiteren klaren Satzgewinn für Schwerin hin. Doch trotz eines Sieben-Punkte-Vorsprungs (23:16), konnten die Damen des SSC den Sack nicht zu machen und beim Ausgleich zum 23:23 witterte Hamburg seine Chance. Schwerin brachte Carina Aulenbrock für Jana-Franziska Poll und einen Punkt später Laura Pihlajamäki für Ivana Radenkovic am Aufschlag und konnte den Satz knapp mit 25:23 für sich entscheiden.
Fast den gesamten dritten Satz lief der Deutsche Meister aus Schwerin einem Rückstand hinterher (6:8, 8:13), denn es gab kein Durchkommen durch den Hamburg Block und wenn doch, stand die Annahme bei den Hansestädterinnen sicher. Ein Doppelwechsel – Carina Aulenbrock für Pauliina Vilponen und Denise Imoudu für Danica Radenkovic – sorgte für frischen Wind und der SSC kam auf 12:13 heran. Doch dann war wieder der VT Aurubis Hamburg am Zug. Teilweise lagen fünf Punkte zwischen beiden Teams (13:18, 14:19), aber Schwerin kämpfte sich unter den Anfeuerungen der Fans in der gelben Wand zurück ins Spiel (22:23). Doch die Hamburger Fans, die ihre Mannschaft mit standing ovations unterstützten, freuten sich über den Satzgewinn ihres Teams (23:25) und hofften auf die ersten Punkte der Saison.
Der vierte Satz blieb bis zum Ende umkämpft und bis zur Endphase mit leichten Vorteilen für die Hamburgerinnen (8:10, 12:15, 13:17), doch Schwerin gab sich nicht geschlagen und kämpfte sich zurück ins Spiel (20:20). Unterstützt von den Schweriner Fans sorgten gute Blockaktionen und Angriffe auf Schweriner Seite kurz vor Ende des Satzes für die Führung (24:23), doch beim erfolgreichen Bock aus Hamburger Sicht zum 24:24 war wieder alles offen. Ein Aufschlags auf Hamburger Seite, der das gegnerische Feld verfehlte, sorgte für den zweiten Matchball für Schwerin (25:24) und dieser nimmt Hamburg alle Hoffnung auf die ersten Punkte der Saison und sorgt für die Mannschaft und Fans des SSC für Jubelstimmung: der SSC gewinnt auch den vierten Durchgang (26:24) und somit auch das Nordduell.
„Wir haben uns in den vergangenen Spielen stetig gesteigert, aber heute am Ende nicht clever genug gespielt“ resümiert Helmut von Soosten, Trainer der Hamburgerinnen, nach dem Spiel. Jetzt hoffen er und sein Team, dass möglichst zeitnah auch etwas „zählbares“ erreichte wird. Als wertvollste Spielerinnen wurden auf beiden Seiten die Mannschaftsführerinnen gewählt: die goldene Medaille erhielt Lousi Souza Ziegler vom SSC, die Silberne Imke Wedekind für VT Aurubis Hamburg.