Schwerin – Das Bundesligaspiel gegen den SC Potsdam in der Schweriner Arena leitete auch für die Volleyballerinnen des Schweriner SC die Adventszeit ein. Doch wird man diese Zeit wohl mehr in der Trainingshalle verbringen als auf dem Weihnachtsmarkt.
Denn schwierige Prüfungen sind in diesem Monat von den Mädels um Chefcoach Felix Koslowski zu bestehen. Es gibt Termine in der Champions League, im Pokal und natürlich in der Bundesliga. Die Begegnung am Sonnabend gegen Potsdam gehörte für Felix Koslowski mit zu den schwierigen Aufgaben. Denn Potsdam hat sich in dieser Saison als ein starkes Team entpuppt, das allen Mannschaften der Liga das Fürchten lehren kann. Doch Schwerin ist ja auch nicht irgendwer. Zwei herausragende Angreiferinnen standen sich in diesem Match gegenüber: Jessica Rivero auf Potsdamer Seite und Lousi Ziegler in der Startsechs des Meisters. Wie sind die beiden in den Griff zu bekommen? Nicht nur die Trainer machten sich darüber Kopfzerbrechen.
Potsdam servierte den ersten Ball. Den verwandelte Ivana Isailovic zum ersten Punkt für den SSC. Dank Jana-Franziska Poll behielt der SSC zunächst die Führung. Doch zwei Fehler führten zum 5:5-Ausgleich. Erneut brachte Franziska Poll den SSC in Front zum 12:1. Gästetrainer Alberto Salomoni nahm seine erste Auszeit. Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt Jessica Rivero noch nicht eingesetzt. Als es kurz danach 14:10 für den SSC stand, holte er Jessica aufs Feld. Aber Lousi und Co ließen nicht locker. Ein Ass von Paulina Vilponen bescherte dem SSC das 18:11. Dann ließ der Druck etwas nach und Potsdam kam näher heran. Felix Koslowski rief zur Auszeit. Und Lousi stellte den Fünf-Punkte-Abstand wieder her zum 21:16. Den Satz gewann der SSC mit 25:21. Im zweiten Satz kam es zum direkten Duell der Angreiferinnen Ziegler und Rivero. Nach dem 9:9 sahen die 1403 Zuschauer den schönsten Ballwechsel des Spiels. Den letzten Ball konnte Rivero nicht parieren. Es stand 10:9. Mehrfach scheiterte Potsdam danach am gut stehenden Block des SSC. Das nervte vor allem Jessica Rivero. 21:16 lag der SSC bereits vorn. Doch Potsdam verkürzte und kam durch Kathy Radzuweit sogar zum Ausgleich:23:23. Lousi holte die Führung zurück (24:23) und Jessica Rivero gab die Antwort: 24:24. Wieder war Lousi am Zug und stellte den Ausgleich zum 25:25 her. Dann krachte es zweimal ins Feld des SSC durch Rivero. Potsdam gewann den zweiten Satz 27:25. Der Abend könnte lang werden.
Im dritten Satz gab Schwerin von Anfang an den Ton an. Nur einmal kamen die Potsdamerinnen zum Ausgleich (6:6) Konzentriert und taktisch gut eingestimmt machte das Koslowski-Team seine Punkte. Diesmal blieb es Lousi Ziegler vorbehalten, den Satzball zum Satzgewinn (25:18) zu verwandeln.
In Satz Nr.4 übernahmen die Gäste die Initiative, erreichten einen 7:2-Vorsprung. Obwohl der SSC alles in die Bresche warf, um zum Ausgleich zu kommen, wehrte Potsdam erfolgreich Angriffe des SSC ab und nutzte in der Schlussphase des Satzes die Fehler der Schwerinerinnen geschickt aus.. Das 25:21 ließ Salomonis Mannschaft jubeln, während die Gesichter auf Schweriner Seite länger wurden. Spielstand: 2:2.
Nun steuerte der Fünf-Satz-Krimi in der Schweriner Arena dem Höhepunkt zu: dem Tiebreak. Potsdam legte vor und ging mit 4:1 in Führung. Lousi Ziegler holte Kastanien für den SSC aus dem Feuer und erreichte den Ausgleich zum 4:4 Doch die Klasse von Jessica Rivero und weiterer Spielrinnen wie Nikol Sajdova setzten sich durch. Potsdam übernahm die Führung und sicherte sie bis zum Ende. Die Gäste gewannen 3:2 in der Schweriner Höhle des Löwen.
Beste Spielerinnen wurden: Jana-Franziska Poll (SSC) und Nikol Saqjdova. (SC Potsdam)