Rostock – Der F.C. Hansa hat das erste Drittliga-Punktspiel im neuen Jahr verloren. Trotz überlegen geführter erster Halbzeit und einer 1:0-Pausenführung müssen sich die Rostocker dem gastgebenden VfB Stuttgart II am Ende mit 1:4 geschlagen geben. Vor 1400 Zuschauern im GAZI-Stadion auf der Waldau fallen die beiden entscheidenden Gegentreffer innerhalb von nur vier Minuten.
Bei den Hanseaten gibt es im Vergleich zum letzten Punktspiel vor der Winterpause zwei Veränderungen in der Startelf. Der erkrankte Mittelfeldspieler Julian Jakobs wird durch Manfred Starke ersetzt, während Steven Ruprecht nach abgesessener Gelb-Sperre wieder in die Innenverteidigung rückt und Sebastian Pelzer auf die Ersatzbank verdrängt. Die Kapitänsbinde trägt deshalb wieder Torhüter Jörg Hahnel.
Auf dem vom Schnee geräumten Platz – über Nacht hatte es in Stuttgart-Degerloch überraschend acht Zentimeter Neuschnee gegeben – haben die Gastgeber Anstoß, während sich den ganz in Schwarz gekleideten Rostockern die erste Torchance bietet. Nach einem Handspiel von Torhüter Kevin Müller außerhalb des Strafraums, für das der Ex-Rostocker nur ermahnt wird, gibt es einen Freistoß. Den führen die Hanseaten kurz vor der Strafraumgrenze indirekt aus, bevor der Schussversuch von Halil Savran abgeblockt wird (2.). Die erste gute Gelegenheit aus dem Spiel heraus gibt es dann in der zehnten Spielminute, als David Blacha eine flache Starke-Eingabe von der rechten Seite knapp verpasst.
Als David Blacha nach einem Solo den mitgelaufenen Manfred Starke bedienen will, kommt im letzten Moment ein Stuttgarter Abwehrbein dazwischen (12.). Doch zwei Minuten später glückt dann der verdiente Führungstreffer. Nach einer flachen Fardi-Eingabe von links landet der Ball bei Johan Plat, der von der Strafraumgrenze sofort abzieht. Der Ball rutscht Kevin Müller über die Hände und schlägt im rechten oberen Toreck ein. Die erste Stuttgarter Chance gibt es dann drei Minuten später. Als ein 25-Meter-Freistoß von Ex-Hanseat Tobias Rathgeb von der Rostocker Abwehrmauer zurückprallt, geht der Nachschuss von Marvin Wanitzekzirka einen Meter neben den rechten Pfosten ins Aus (17.).
Auch in der Folgezeit kontrollieren die Hanseaten die Partie, doch gefährliche Strafraumszenen sind nun kaum noch zu notieren. Erst in der 41. Spielminute steigt Steven Ruprecht nach einem Fardi-Freistoß zum Kopfball hoch, erwischt das orange Leder aber nicht voll, so dass er das Stuttgarter Gehäuse verfehlt. Während der restlichen Minuten bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Sven Jablonski beschränken sich die Hanseaten dann darauf, den Vorsprung mit in die Kabine zu nehmen. Sechs Minuten nach Wiederbeginn kann David Blacha nach einem erneuten Sololauf erst im letzten Moment durch Phillipp Mwene vom Ball getrennt werden. Und dann werden auch die Stuttgarter, die zur Pause zweimal gewechselt haben, gefährlicher. Nach einem Wanitzek-Freistoß geht ein Grüttner-Kopfball nur knapp am linken Pfosten vorbei (53.). Eineinhalb Minuten später dringt Tim Leibold links in den Strafraum ein und passt zurück auf den eingewechselten Pascal Breier, der per Flachschuss zum 1:1-Ausgleich trifft.
Die Hanseaten zeigen gleich eine Trotzreaktion, haben aber Pech, dass ein Flachschuss von Halil Savran aus Nahdistanz nur an den rechten Pfosten geht (56.). Nicht ganz so gefährlich ist zwei Minuten später ein Kopfball von Johan Plat, den Müller mühelos pariert. Als Halil Savran von links hoch in den Strafraum flankt, kommt David Blacha frei zum Kopfball, doch das Leder landet erneut in den Armen von Kevin Müller (70.).
Drei Minuten später gibt es dann einen Foulelfmeter für die VfB-Reserve. Steven Ruprecht berührt seinen Gegenspieler an der Schulter und Schiedsrichter Jablonski zeigt auf den Punkt. Den Strafstoß verwandelt der eingewechselte Alexander Riemann sicher, womit auch der zweite Stuttgarter Treffer ein Joker-Tor ist. Und fünf Minuten später biegen die Gastgeber endgültig auf die Siegerstraße ein, als Manuel Janzer einen Konter erfolgreich abschließt. Jörg Hahnel ist zwar noch am Ball, kann ihn aber nicht festhalten, so dass er ihn unglücklich ins eigene Tor abfälscht. Den Schlusspunkt setzt Manuel Riemann mit seinem zweiten Treffer in der 90. Spielminute.
Torfolge: 0:1 Plat (14.), 1:1 Breier (54.), 2:1 Riemann (73., Elfmeter), 3:1 Janzer (77.), 4:1 Riemann (90.)
F.C. Hansa: Hahnel – Mendy, Weidlich, Ruprecht, R. Fardi – Schünemann (83. Kucukovic), Pekovic (65. Grupe) – Starke (71. Ioannidis), Blacha – Plat, Savran