Schwerin/Hamm – Der Saisonauftakt für die Sportakrobatinnen des VfL Schwerin endete im Jubel, doch auch mit einem Schock. Beim Einturnen am zweiten Wettkampftag stürzte Rima Solh, verletzte sich am Ellenbogen und musste medizinisch behandelt werden. Das war das Aus für das erfolgsversprechende Jugendpaar. Auch wenn am Sonntag die Tränen rollten, so kann Rima inzwischen wieder lachen. Denn eigentlich gab ja es ordentlich etwas zu feiern.
Schließlich präsentierten sich die VfL-Mädels in guter Form zum Saisonauftakt. Schon in der Balance-Übung am ersten Wettkampftag turnten die Bronze-Medaillengewinner der Europameisterschaft in Portugal, Lilly Kutta und Camille Herrmann in der Kategorie Damenpaar Jugend, eine atemberaubende Übung. Ein guter Auftakt, der mit 28,4 Punkten belohnt wurde und die Aufmerksamkeit der Halle auf sich zog. Ebenfalls grandios bestätigte die Dreiergruppe bei den Junioren mit Michelle Mausolf, Antonia Ristedt und Gofran Solh (5. bei der EM) mit 28,1 Punkten ihre Favoritenrolle und sorgte so für stehende Ovationen. Diese Leistung bestätigten sie dann auch am zweiten Wettkampftag, während Kutta/Herrmann noch verunsichert durch den Sturz von Rima mit der neuen Übung zu kämpfen hatten.
Trotzdem setzten sie sich gegen die Herausforderinnen aus Wilhelmshaven deutlich durch. Beide Schweriner Formationen nahmen die Meistertitel mit nach Hause. Seit diesem Wochenende haben Lilly Kutta und Camille Herrmann ihre Nominierung für die Weltmeisterschaft im Juli in Paris nun auch offiziell in der Tasche, während die Dreigruppe noch auf die Bestätigung wartet.
Gut in Form zeigten sich bei diesen Meisterschaften aber auch die Akrobatinnen Julia Neumann und Noel Bohmann gegenüber ihrer Konkurrenz. In der Altersgruppe Junioren sicherten sie sich das goldene Podest und konnten mitjubeln. Das VfL-Trio Lisa Rutenkolk, Rebecca Schuppenies und Hanna Runge machte die Klasse der Schweriner Mannschaft einmal mehr deutlich und setzte sich als Zweitplatzierte hinter die WM-Nominierten aus dem eigenen Stall deutlich von den Verfolgern ab.
Trainerin Karola Mevius konnte angesichts dieser Leistungen, abgesehen vom Sturz, entspannt sein: „ Rima Solh und Shirley Klier werden durch die Verletzung nicht mehr an der Deutsche Meisterschaft im Mai teilnehmen können. Das ist sehr bitter. Sie hätten hier in Hamm auf die Plätze kommen können und damit einmal mehr gezeigt, was sie drauf haben. So mussten sie den Wettkampf vorzeitig beenden. Wichtig ist jetzt, dass es Rima schnell wieder gut geht, sie den Sturz wegsteckt und beide wieder ins gemeinsame Training einsteigen können.“
Zeit zum Durchatmen hat der VfL Schwerin nicht. Bereits vor Ostern geht es für die Sportakrobaten noch nach Belgien zu einem internationalen Wettkampf in Puurs und anschließend nach Polen in die Stadt Svidnica. „Wir haben noch viel zu tun, um bei der Weltmeisterschaft auf den Punkt genau unsere Leistungen abzurufen. Die Mädels arbeiten ehrgeizig daran. Zur Deutschen Meisterschaft im Mai werden wir sehen, wo wir stehen“, sagt Karola Mevius zuversichtlich.