Rostock – Fast hätte es das Duell zwischen dem F.C. Hansa und Preußen Münster, das am kommenden Sonnabend ab 14 Uhr in der Rostocker DKB-Arena ausgetragen wird, in dieser Saison gar nicht gegeben.
Nach dem 34. Spieltag der vergangenen Spielzeit hatten die Preußen erst viermal verloren, damit die wenigsten Niederlagen aller Drittligisten kassiert und belegten einen direkten Aufstiegsplatz. Doch an den letzten vier Spieltagen wurden nur noch vier Punkte geholt und am Ende fehlte als Tabellenvierter ein einziger Zähler, um sich zumindest noch für die Relegationsspiele zu qualifizieren. Der Aufstieg in die 2. Bundesliga sei nur aufgeschoben, hieß es seinerzeit von Chefcoach Pavel Dotchev, der allerdings schon nach dem siebenten Spieltag der aktuellen Saison nicht mehr Trainer des SC Preußen Münster war. Nach der zweiten Saisonniederlage, dem 1:3 gegen den VfB Stuttgart II, wurde der 48-jährige Deutsch-Bulgare beurlaubt und zunächst durch Sportchef Carsten Gockel ersetzt, dessen Mannschaft dann auch das Heimspiel gegen Unterhaching mit 2:3 verlor.
Einen Tag später übernahm der neue Trainer Ralf Loose das Kommando und konnte bald auch erste Erfolge feiern. Nach zuvor zehn Drittliga-Spielen ohne dreifachen Punktgewinn wurden der Chemnitzer FC und Borussia Dortmund II jeweils mit 4:0 bezwungen. Es folgte allerdings noch einmal eine Serie mit nur einem Sieg in fünf Spielen, sodass man nach dem 0:0 am 18. Spieltag in Halle wieder nur auf Rang 17 lag – mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegsplätze.
Überwintern konnten die Münsterländer bereits auf Rang 11, fielen nach drei Begegnungen ohne eigenen Torerfolg zu Beginn des neuen Jahres allerdings noch einmal auf Rang 16 zurück und hatten nach dem 24. Spieltag erneut nur einen Zähler Vorsprung auf Rang 18. Mittlerweile belegen sie wieder Rang 11 und sollten bei neun Punkten Vorsprung auf die gefährdete Zone nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben.
In der aktuellen Tabelle hat der SC Preußen nur einen Punkt weniger auf dem Konto als der F.C. Hansa und hätte am vergangenen Wochenende ebenfalls eine noch bessere Ausgangsposition im Kampf um Platz 4 erreichen können. Im Heimspiel gegen den SV Darmstadt 98 befand man sich nach einer frühen Gelb-Roten Karte gegen SVD-Topjäger Dominik Stroh-Engel schon Mitte der ersten Halbzeit in Überzahl. Doch nach einem 0:0-Pausenstand wurde diese Begegnung noch mit 0:2 verloren und damit der Sprung auf den siebenten Tabellenplatz verpasst.
Allerdings haben die Preußen auch noch die Chance, sich über den Westfalenpokal für den DFB-Pokal zu qualifizieren. Im Halbfinale am Mittwoch nächster Woche treffen sie auswärts auf den Sechstligisten SuS Stadtlohn. Doch dafür schonen wird sich die Mannschaft am Sonnabend gegen den F.C. Hansa sicherlich nicht. Einerseits werden die Spieler noch die 1:2-Heimniederlage aus dem Hinspiel im Hinterkopf haben und sich andererseits daran erinnern, dass sie von ihren bislang 16 Auswärtsspielen lediglich vier verloren haben. Nur Spitzenreiter 1. FC Heidenheim hat in dieser Saison weniger Auswärtsniederlagen kassiert als der SC Preußen Münster!