Schwerin – Endlich ist Volleyball-Bundesligist Schweriner SC vollzählig. Seit dieser Woche sind die bei den Weltmeisterschaften in Italien tätig gewesenen Nationalspielerinnen Jennifer Geerties (20), Laura Weihenmaier (23), Yvon Beliën (20/Niederlande) und Diana Nenova (29/Bulgarien) sowie Cheftrainer Felix Koslowski (31) dabei.
Während die beiden deutschen keinerlei Eingewöhnung brauchten, da sie fast alle Mitspielerinnen aus Auswahl-Lehrgängen kennen, ist für Beliën und Nenova einiges neu. "Mein erster Eindruck: Wir haben ein gutes Team, mit Felix einen Trainer mit viel Technikwissen. Alles ist gut organisiert." Eine gelungene Mischung bei Beliën ist, dass sie jung und dennoch schon sehr erfahren. Sie spielte mit der niederländischen Auswahl bereits beim World Grand Prix, EM (2013) sowie WM. Auch das Niveau der Bundesliga ist ihr bekannt, vorige Saison blockte sie erfolgreich bei DM-Halbfinalist Aachen. "Ich denke schon, dass mir das hilft. Ich weiß, wie es läuft und kenne das Level." Ihre Antworten gibt sie bevorzugt auf Englisch, könnte es aber auch auf Deutsch. "Ich hatte es vier Jahre in der Schule. Ich verstehe fast alles, fühle mich beim Sprechen aber etwas unsicher." Die Eltern begleiteten Yvon nach Schwerin, nun lebt sie als Single allein hier. Sie lacht: "Da habe ich genug Zeit für einen Deutschkurs."
Die bulgarische Zuspielerin Diana Nenova schlägt sich ausschließlich mit Englisch durch, wird aber angesichts ihrer unbestrittenen sportlichen Qualitäten keine Probleme haben, den Mitspielerinnen ihre spielerischen Ideen näher zu bringen. "Ich denke, die Mannschaft ist stark genug, um Titel zu gewinnen", sagt Diana selbstbewusst, die ebenfalls vom Trainer und der Organisation im Verein angetan ist. Die Eingewöhnung erleichtern wird Söhnchen Kalojan (wird im Dezember 6 Jahre alt), der mit nach Schwerin gekommen ist. Ehemann Tervel (31) wird bald nachkommen.
Nach der ersten Trainingseinheit gab es gleich eine willkommene Aktion, die Spaß und Nutzen verband. Die SSC-Girls machten ein Medientraining beim Norddeutschen Rundfunk. Ihnen wurde theoretisch und praktisch erklärt, worauf bei Fernseh- und Rundfunkinterviews zu achten ist – und dass Versprecher und vermeintliche Pannen durchaus sympathisch wirken.Somit sind die Volleyballerinnen zum Ligastart am 22. Oktober in Berlin Köpenick bestens auf die Fragen der Pressevertreter vorbereitet.