Schwerin – Nach drei Wochen ohne Pflichtspiel griff der Schweriner SC am Karsamstag wieder in den Meisterschaftskampf ein. Die Mädels um Spielführerin Denise Hanke bestritten ihr erstes Play-off-Spiel gegen den SC Potsdam. Die Frage, die sich viele Fans vor dem Spiel stellten, wie schnell wird die Mannschaft nach der langen Pause ihren gewohnten Rhythmus finden? Auf keinen Fall durfte es sich der Tabellenerste der Hauptrunde und Pokalgewinner leisten, den 8. Play-off-Teilnehmer zu unterschätzen. Die Brandenburgerinnen hatten in dieser Saison bereits zweimal am Nerv des Deutschen Meisters gekitzelt. Und sie zeigten sich auch am Sonnabend in der Schweriner Arena gut in Form. Nach den beiden Siegen gegen Köpenick waren sie eingespielt für das Play-off-Viertelfinale.
Tatsächlich war die Frage nach dem Rhythmus nur allzu berechtigt. Darüber gab bereits der 1. Satz Auskunft. Schwerin legte los mit einem Vorsprung (8:4) zur ersten technischen Auszeit. Doch Potsdam hatte den Respekt schnell abgelegt. Nach dem 14:8 machte Potsdam 5 Punkte am Stück gut. Der Abstand schmolz zusammen und gipfelte im Ausgleich zum 22:22. Nur knapp entging dem SSC die Satzniederlage (25:23). Nach 25 Minuten ging der SSC 1:0 in Führung.
Im 2. Satz wendete sich das Blatt zu Gunsten von Potsdam. Schwerin musste gegen die Schlagkraft des Gegners ankämpfen und rannte mehrfach einem Rückstand hinterher rennen. Lisa Thomsen verhinderte mit spektakulären Ballannahmen, dass die Gäste frühzeitig davon eilen konnten. Der Satzverlust war nahe, als Potsdam aus seiner Sicht zum 20:15 einschlugen. 1439 n Zuschauer verfolgten gespannt die Endphase dieses Satzes und jubelten, als es zum Ausgleich (22:22), genau wie im ersten Satz. Nun setzte sich die Cleverness des Meisters durch, der den Satz mit 25:22 nach Hause brachte.
Im 3. Satz setzte sich die Zitterpartie fort. Potsdam nutzte die Schwächen des SSC (Blockabwehr, Annahme) aus und führte zur 1. TA 8:5. Die Gäste behielten die Übersicht und die Initiative. Sie setzten sich ab bis zum 24:16 für Potsdam Danach servierte Denise Hanke und holte mit ihren Aufschlägen vier Satzbälle für ihre Mannschaft. Den fünften aber verwandelten die Gäste zum 20:25. Es stand 2:1 für den SSC. In der Hauptrunde waren Hin- und Rückspiel jeweils 3:1 für Schwerin ausgegangen. Sollte es eine Wiederholung dieses Ergebnisses geben?
Der 4. Durchgang sollte es richten für den SSC. Aber die treibende Kraft in diesem Satz blieb der SC Potsdam. Seine Effektivität im Angriff nötigte Respekt ab und auch seine Blockabwehr stellte Schwerin in der ersten Satzhälfte vor Probleme. Beim Stand von 9:12 übernahm Denise Hanke mit ihren präzisen Aufschlägen die Verantwortung und holte den Rückstand auf (12:12). Schade, dass dem kein weiterer Druck seitens des SSC folgte. Die Fehler häuften sich und die Potsdamerinnen zogen unbekümmert davon vom 16:21 bis zum 19:25-Satzgewinn.. Jetzt war die Stimmung bei den Gästen auf dem Höhepunkt. Jeder spürte, hier ging was , wenn der SSC so weiter spielt.
Und es ging so weiter. Geschenkte Bälle und Unkonzentriertheiten des SSC verschafften Potsdam Vorteile. Der Sportklub baute seine Führung aus zum 12:8 und ließ sich die Butter dann nicht mehr vom Brot nehmen, obwohl Schwerin beim 13:13 noch einmal eine Chance bekam, das Spiel zu gewinnen. Die eigene Fehlerquote verhinderte dies. Potsdam ging als klarer Sieger (3:2) aus dieser ersten Play-off-Begegnung. Schwerin hat seinen Rhythmus noch nicht gefunden. Lisa Thomsen wurde beste Spielerin auf Seiten des SSC, Lucia Fresco auf der Seite der Gäste.