Schwerin – Zum dritten Auswärtsspiel der Hinrunde in der laufenden Bundesligasaison ging es für den Schweriner SC nach Potsdam. Anpfiff war um 18:30 Uhr. Nach knapp zwei Stunden Spielzeit und fünf Sätzen ging der SSC schließlich als Sieger vom Feld.
Bereits vor Spielbeginn war klar, dass es keine leichte Aufgabe werden würde. Potsdam rangierte vor dem Spiel nur einen Platz hinter dem Tabellenzweiten Schweriner SC. Die Tabellenführung übernahm am Mittwoch der Dresdner SC nach einem 3:0-Sieg gegen den VCO Berlin.
Erschwerend für das Team von Felix Koslowski wirkte sich die Verletzung von Außenangreiferin Jennifer Geerties aus. Die 20-jährige knickte am Freitagmorgen im Training um und stand nicht auf ihrer gewohnten Position im Angriff zur Verfügung sondern sprang als zweite Libera ein.
Wie bereits in den vergangenen Spielen verschliefen die Schweriner innen den Start, fingen sich zwar nach der zweiten technischen Auszeit, mussten den ersten Satz jedoch mit 25:27 an die Gastgeberinnen abgeben. Im zweiten Durchgang agierten sie dann, wie man es von einem Titelaspiranten erwartet und drückten dem Spiel ihren Stempel auf. In allen Spielelementen überlegen, ließen sie es zum Ende hin jedoch wieder etwas schleifen. Dennoch holten sie diesen Satz mit 25:22. Nach einer kleinen Schwächephase nach dem Seitenwechsel konnte auch der dritte Satz auf Seiten der Schwerinerinnen verbucht werden.
Die mitgereisten Fans hofften nun das Beste: einen Drei Punktegewinn mit nur einem verlorenen Satz. Doch leider war der Wunsch der Vater des Gedanken. Der Schock dann gleich zu Beginn des Satzes. Trainer Felix Koslowski bekam von der ersten Schiedsrichterin die rote Karte, was etwas willkürlich erscheint, hatten doch auch die italienischstämmigen Potsdamer Trainer und Betreuer lauthals ihrem Missfallen über einige Schiedsrichterentscheidungen kund getan. Die Potsdamerinnen hatten beim 24:20 Satzball, doch so leicht gab Schwerin nicht auf. Erfolgreich wehrten sie die 4 Satzbälle ab, unterlagen am Ende jedoch trotz aller Bemühungen mit 26:28.
Wie bereits vergangenen Samstag beim 3:2 Erfolg gegen Stuttgart musste die Entscheidung also im Tie-Break fallen und wie auch letzte Woche triumphierten die Schwerinerinnen am Ende mit 15:11 und sind weiterhin ungeschlagen in allen Spielen.
Nach dem Spiel wurde Diagonalspielerin Saskia Hippe als wertvollste Spielerin des SSC ausgezeichnet. Die gebürtige Berlinerin kam bereits im ersten Satz für die Niederländerin Lonneke Sloetjes, die sich bis dahin nicht gegen die Spielerinnen aus Potsdam durchsetzen konnte. Hippe nahm mit fortschreitendem Spielverlauf immer mehr Fahrt auf und sammelte insgesamt 16 Punkte für ihr Team. Besonders eindrucksvoll dabei einige Vorder- und auch Hinterfeldangriffe der 23-jährigen, deren Come-Back nach ihrem Kreuzbandriss vergangenen Herbst nicht wie erhofft bereits zu Saisonbeginn perfekt war. Auf Seiten der Gastgeberinnen wurde ebenfalls die Diagonalspielerin -Michala Kvapilová (CZE) – volleyballdirekt.de-MVP.
Jetzt gilt es, sich schnell zu erholen und das Trainingspensum den zwei anstehenden englischen Wochen anzupassen. Bereits am Mittwochabend steht das Rückspiel im Europapokal gegen den VC Oudegem (BEL) an und am Samstag kommt der amtierende Pokalsieger Rote Raben Vilsbiburg zum nächsten Bundesligaspiel in die Arena.