Rostock – Sieben ist die Rostocker Zahl – und siebenmal sieben ist neunundvierzig! Was auf den ersten Blick vielleicht nicht wie ein runder Geburtstag wirkt, bildet zudem den Auftakt für eine „runde Sache“. Immerhin beginnt mit dem 49. Geburtstag das bevorstehende Jubiläumsjahr des Fußballclub Hansa, der am 28. Dezember 1965 durch die Herauslösung der Fußballabteilung des SC Empor Rostock gebildet worden ist.
Aus blau-gelb entwickelte sich weiß-blau und die Trikots mit dem Brustring wurden zum Markenzeichen der Hanseaten. Zum Club-Emblem wählte man nur wenig später die Hansa-Kogge, mit der der Verein in eine erfolgreiche Zukunft segeln sollte. Allerdings dauerte es bis zum Jahre 1991, als mit dem Gewinn des Meistertitels und des Pokalendspiels zum ersten Mal das Double gelang. Damit konnte im letzten Jahr vor der Vereinigung der beiden deutschen Fußballverbände der Ruf des „ewigen Zweiten“, der mit zahlreichen Vizemeisterschaften und verlorenen Endspielteilnahmen schon zu Empor-Zeiten begründet worden war, doch noch abgelegt werden.
Mit zwölf Bundesliga-Spielzeiten zwischen 1991 und 2008 entwickelte sich der F.C. Hansa zum „Leuchtturm des Ostens“ und ist diesbezüglich auch zum heutigen Zeitpunkt unerreicht. Mit 412 Bundesliga-Spielen haben die Hanseaten mehr Begegnungen in der höchsten Spielklasse absolviert als die anderen ostdeutschen Teilnehmer Energie Cottbus (204), Dynamo Dresden (140) und VfB Leipzig (34) zusammen! Auch die gemeinsame Statistik von Bundesliga und 2. Bundesliga führt der F.C. Hansa mit 700 Spielen weiterhin souverän an, gefolgt von Cottbus (578), Aue (325), Dresden (310), 1.FC Union (291), Jena (286), Chemnitz (252) und VfB Leipzig (248).
Und als einzige Mannschaft der ehemaligen DDR gehört der F.C. Hansa ununterbrochen einer bundesweiten Spielklasse an. Die aktuelle Saison ist die 24. Spielzeit der Hanseaten zwischen Bundesliga und eingleisiger 3. Liga, womit man deutlich vor Energie Cottbus (18), Dynamo Dresden (13), Carl Zeiss Jena (12), Erzgebirge Aue (12), Chemnitzer FC (11), Union Berlin (10) und Rot-Weiß Erfurt (9) rangiert.
Umso bitterer ist, dass der F.C. Hansa aktuell um den Klassenerhalt in der 3. Liga zittern muss. Den aktuellen Vier-Punkte-Rückstand zum rettenden Ufer aufzuholen, ist zunächst also die vordringlichste Aufgabe der Mannschaft im heute beginnenden Jubiläumsjahr, in dem parallel dazu auch der Gewinn des Landespokals und die damit verbundene Qualifikation für den DFB-Pokal angepeilt wird. Im Mai werden wir wissen, ob der F.C. Hansa im 50. Jahr seines Bestehens auch aus sportlicher Sicht Grund zum Feiern hat. Und sollte damit die Basis für eine erfolgreichere Zukunft gelegt werden, dürfte es im Jubiläumsjahr sicherlich noch weitere Gründe geben.