Schwerin – Auch wenn für Volleyball-Rekordmeister Schweriner SC der Endspurt der Hauptrunde mit den schweren Spielen in Wiesbaden (Samstag) und Stuttgart (Dienstag) im Vordergrund steht: Das Europapokal-Viertelfinale rückt näher.
Nachdem der SSC im Challenge Cup bisher durch Siege gegen die belgischen Mannschaften des VC Oudegem (3:1, 3:0) und Asterix Kieldrecht (Belgien/3:0, 3:1) sowie durch ein Freilos weiter kam, wartet nun ein richtiger Brocken auf die Schwerinerinnen:
Igor Novara, souveräner Tabellenführer der italienischen Liga, die als eine sportlich und finanziell stärksten gilt.
Cheftrainer Felix Koslowski gerät ins Schwärmen, wenn er über den Gegner: "Sie sind auf allen Positionen Weltklasse, machen in Italien derzeit alles platt." Lediglich zwei Niederlagen in 15 Ligaspielen gab es (Satzverhältnis 42:12). Im Challenge Cup schaltete Novara zunächst Mulhouse (Frankreich) glatt mit 3:0, 3:0 aus. In der vorigen Runde gegen Hollands Titelträger Apeldoorn kam Novara jedoch nur mühsam mit einem 1:3, 3:0 weiter. Ist diese Hinspiel-Niederlage kein Ansatzpunkt? Koslowski schüttelt den Kopf:
"Bei näherem Hinschauen sieht man, dass Novara in diesem Spiel mit einer besseren Reservemannschaft angetreten ist. Die erste Sechs ist zu Hause geblieben."
Die Hauptstärke des italienischen Top-Teams liegt im Angriff. "Die Amerikanerinnen Alexandra Rose Klineman und Kim Hill sind unglaublich dominant. Sie sind 1,94 und 1,93 Meter groß, schlagen über jeden Block. Es kann überall einschlagen." Hill wurde übrigens zur MVP (wertvollste Spielerin) der WM 2014 gewählt. Da erübrigt sich jede Frage zur Qualität. Koslowski weiter:
Nicht nur die beiden machen den Unterschied. Auch Diagonal sind sie mit Katarina Barun, einer sehr gefährlichen Linkshand, super aufgestellt."
Wie aber will der SSC gegen diesen scheinbar übermächtigen Kontrahenten bestehen? "Es geht nur über Aggressivität", weiß Koslowski. "Wir müssen unglaublich druckvoll aufschlagen, dürfen keine Chance weglassen. Und frei an die Aufgabe herangehen, mutig sein. Wenn wir dann plötzlich einen Satz gewinnen, dann schauen wir mal, wie sich das entwickelt. Wir können schließlich auch ein bisschen spielen. So ein starker Gegner ist jedenfalls perfekt vor unseren Playoffs. Besser, als wenn wir zur Vorbereitung nochmal gegen einen Bundesligisten testen würden."
Gespielt wird zunächst in Italien (Mittwoch, 4. März), das Rückspiel findet am darauffolgenden Dienstag (10. März) um 19 Uhr statt. Koslowski: "Egal, wie es am Ende ausgeht, es wird für die Zuschauer auf jeden Fall hochkarätigen Volleyball geben."