Neue Ära bei Dynamo mit zweifachem Oberliga-Meister Torsten Gütschow

Schwerin startet mit Auswärtsspiel in der Hauptstadt

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Torsten Gütschow ist kein Trainer mehr bei der SG Dynamo Schwerin. Foto: Lobeca/Ralf Homburg
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Schwerin – Unter den Fußball-Fans im Osten ist Torsten Gütschow zweifellos eine Legende. Als echter Dynamo und in Dresden in bester Erinnerung, kehrt er nun zurück, allerdings diesmal für die SGD Schwerin. Der 61-jährige ehemalige Stürmer wurde als Cheftrainer verpflichtet – und es war zweifellos ein kluger Schachzug des Clubs.

Mit Bremen die Klasse gehalten

Nach seinem erfolgreichen Jahr beim Bremer SV in der Regionalliga Nord wurde der Vertrag des in Niedersachsen ansässigen Trainers nach Saisonende nicht verlängert. Gütschow äußert im Gespräch mit SN-AKTUELL sich dazu wie folgt: „Wir haben die Klasse gehalten – und zwar mit dem niedrigsten Etat, zusammen mit Kickers Emden. Das hat man uns nicht zugetraut und das erste Halbjahr lief auch nicht so gut, aber die Mannschaft hat dann meine Spielphilosophie umgesetzt und wir haben aufgeholt. Damit hat niemand gerechnet, das war super.“ Leider verlief die Trennung vom Bremer SV dann etwas unglücklich, denn er erhielt während seines Urlaubs einen Anruf mit der Nachricht, dass sein Vertrag nicht verlängert wird. Das empfand Gütschow als respektlos und hätte sich gewünscht, dass man es ihm persönlich mitgeteilt hätte.

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National und international erfolgreich

Seine Vita ist beeindruckend. Die Erfolge von Gütschow als Spieler lesen sich wie der Traum eines aufstrebenden Fußballers: Zweifacher DDR-Meister, viermaliger FDGB-Pokalsieger, dreifacher Torschützenkönig in der DDR-Oberliga, Torschützenkönig des UEFA-Pokals 1989, NOFV-Fußballer des Jahres 1991 und zwei Jahre später türkischer Meister mit Galatasaray Istanbul. Dazu trug er mehrfach das Nationaltrikot der DDR in der Jugend und der A-Auswahl.

Schwerin: Alte Liebe rostet nicht

Gütschow fühlt sich nicht erst seit kurzem in der Landeshauptstadt sehr wohl. „Ich weiß bereits aus dem Urlaub mit meiner Familie, wie schön diese Stadt ist. Wir haben uns hier immer sehr wohlgefühlt“, schwärmte der Fußball-Lehrer. Dabei hatte er auch andere Angebote, wie er selbst zugab. „Phönix Lübeck hat sich vor ein paar Wochen gemeldet, aber ich war schon seit über einem Jahr mit Dynamo in Kontakt. Ich bin froh, dass ich das so gemacht habe“, verrät der Neu-Schweriner.

SGD-Coach noch mit Platz im Kader

Die Vorbereitung war knapp bemessen. „Wir hatten jetzt nur knapp vier Wochen Zeit, das war ziemlich kurz und schon fast Wahnsinn. Aber es nützt nichts, das ist dieses Jahr ebenso und wir machen das Beste daraus. Immerhin sind wir gut gestartet und hatten einige erfreuliche Ergebnisse. Das Trainingslager war großartig, obwohl leider einige Spieler gefehlt haben. Die Bedingungen waren top, und wir haben uns dort besser kennengelernt.“ Dennoch gibt es noch Platz im Kader – und der SGD-Coach weiter: „Wir benötigen noch ein bis zwei Spieler, aber es gibt viele, die noch nach einem Verein suchen. Wir sind vorbereitet, und das Spiel gegen VfB Lübeck II war vielversprechend. Es hat gezeigt, welches Potenzial in der Mannschaft steckt.“ Probespieler sollen noch kommen.

Stabile Arbeit: Für Gütschow der Grundstein

„Unser Ziel ist es, einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Es geht zunächst darum, die Mannschaft und den Verein im zweiten Jahr der Oberliga zu stabilisieren. Es gibt noch viele strukturelle Veränderungen vorzunehmen, aber wir sind auf einem guten Weg. Für mich war es wichtig, die Mannschaft kennenzulernen“, erklärt der gebürtige Görlitzer.

Mit Tarnow nach Berlin?

Am morgigen Sonntag (30.7.) kann Dynamo Schwerin sein Können unter Beweis stellen, wenn es in die neue Oberliga-Spielzeit geht. Das erste Spiel startet um 14 Uhr bei Sparta Lichtenberg. Sebastian Drews und Nicklas Klingenberg sind verletzt und stehen vor dem Anpfiff noch unter einem Fragezeichen. Hannes Tarnow hat diese Woche wieder mit dem Training begonnen und sollte fit sein. Gütschow äußerte sich zum Gegner: „Gegen einen Aufsteiger zu spielen, ist nie angenehm, da herrscht immer Euphorie, und es ist eine schwierige Aufgabe. Wir müssen uns daher auf unser Spiel konzentrieren und es durchziehen. Natürlich ist es unser klares Ziel, das erste Spiel zu gewinnen, egal wo.“

Wismar ist der nächste Stopp

Die Schweriner hätten eigentlich in einer Woche ihr erstes Heimspiel, doch dieses wurde auf den 6. September verlegt. Somit startet die SGD mit zwei Auswärtsspielen: Heute in Berlin und am 18. August im Nordwest-Derby gegen den nächsten Aufsteiger, den FC Anker Wismar.