Schwerin – In einer elektrisierenden Atmosphäre in der Suhler Wolfsgrube startete Schwerin stark ins Halbfinale und sicherte sich den ersten Vorsprung, doch Suhl kämpfte sich dank starker Aufschläge und einer glänzend aufgelegten Anna Artyshuk zurück. Mit Unterstützung der Heimfans holten sich die Wölfinnen den ersten Satz mit 25:20. Im zweiten Durchgang fand Schwerin besser ins Spiel, ließ sich von der Stimmung nicht beeindrucken und glich mit 25:19 aus. Auch der dritte Satz verlief umkämpft, doch Schwerin blieb cool, nutzte Suhler Fehler konsequent aus und holte sich den Satz mit 25:20. Im vierten Durchgang hielt Suhl zunächst gut dagegen und kämpfte sich mehrmals zurück ins Spiel, doch am Ende bewies der SSC Palmberg Schwerin Nervenstärke und machte mit 25:23 den Finaleinzug perfekt. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes mit der Bronze-Medaille, während Schwerin nun auf seinen Finalgegner wartet.
In der stimmungsgeladenen Wolfsgrube, in der bereits vor Anpfiff des Halbfinals unglaubliche Atmosphäre herrschte, starteten die Gäste aus Schwerin gut in die Partie und gingen mit 3:5 in Führung. Die Suhler Wölfinnen gaben mit einigen Aufschlagfehlern zu Beginn der Partie leichtfertig die Punkte nach Schwerin, die im eigenen Aufschlag druckvoll ans Werk gingen. Jedoch konnten sie die Gastgeber, wie auch schon im Hinspiel, auf Anna Artyshuk verlassen, die im Angriff punktete. Getragen von der Heimkulisse, konnte Suhl auf 12:9 vorlegen, was Felix Koslowski zur ersten Auszeit der Partie bewegte. Suhls Ukrainerin setzte jedoch auch danach ihre Aufschlagserie fort, servierte ein Ass und zwang den Schweriner Angriff zu Fehlern, bis Elles Dambrink beim Stand von 15:10 den Sideout bescherte. Doch Suhl blieb aggressiv im Aufschlag und punktete mit De Paula über Außen zum 18:13, während sich der SSC schwertat, den Abstand zu verkürzen. Als die Spanierin auch aus dem Hinterfeld punktete, nahm Schwerin Auszeit Nummer 2 beim Stand von 21:15. Schwerin kämpfte und kam mit Jaelyn Keene au 22:19 heran, doch Suhl brachte den erspielten Vorsprung ins Ziel und tütete den Satz bei 25:20 ein.
Der zweite Durchgang startete mit schnellen Bällen im ersten Tempo über die Schweriner Mitten Wolowicz und Keene, die nach guter Annahme in Szene gesetzt wurden. Beide Teams punkteten im Gleichschritt, doch Schwerin schien sich langsam an die hitzige Halle zu gewöhnen und konnte sich einen kleinen Vorsprung zum 6:9 verschaffen, was die erste Suhler Auszeit des Satzes zur Folge hatte. Vor allem Elles Dambrink kam auf Betriebstemperatur und glänzte im Angriff. Doch Suhl kämpfte sich auf 11:12 heran, denn der Schweriner Block konnte die Angriffe von De Paula nur abfälschen, statt im gegnerischen Feld unterzubringen. Doch Schwerin bleib bei sich, ließ sich auch durch Pfiffe von den Rängen beim Aufschlag nicht beirren und erhöhte wieder auf 15:19. Eine spannende Crunchtime fand mit 19:25 ihren Sieger im SSC Palmberg Schwerin, der dadurch zum 1:1 ausglich.
Ausgeglichen startete Durchgang drei in unveränderter Formation auf beiden Seiten. Die 50 mitgereisten Fans aus Schwerin lieferten sich neben dem Feld ein Battle auf Augenhöhe mit den rund 1.500 Suhler Fans und taten es der Mannschaft auf dem Spielfeld gleich. Ein Ass von Anna Artyshuk brachte die 11:9 Führung für die Gastgeberinnen und die erste Schweriner Auszeit in diesem Satz. Für Suhl punktete die genesene Jette Kuipers im Angriff, doch Schwerin schloss zum 12:12 auf und ging durch einen Netzfehler von Suhls Kapitänin Laakkonen mit 12:14 in Führung. Meg Wolowicz glänzte am Netz zunächst mit einem Einerblock gegen Artyshuk und später mit dem Abstauber zum 12:16. Suhl nahm die nächste Auszeit, um die Aufschlagserie von Jaelyn Keene zu unterbrechen und die Halle stand beeindruckend hinter der Thüringer Mannschaft. Doch Suhl antwortete auf den Schweriner Zwischenspurt zum 12:17 mit einer Aufholjagd zum 16:18. Schwerin blieb erneut cool, antworte mit harten Aufschlägen von Grozer und einem Block gegen Artyshuk zum 16:21. Schwerin entschied sich für den Doppelwechsel und Ex-Suhlerin Marie Hänle punktete zur Vorentscheidung zum 18:23. Mit 20:25 sicherte sich Schwerin den Durchgang am Ende souverän.
Erneut ging es ausgeglichen in Durchgang Nummer vier, in dem SSC am Netz besonders wach und mutig agierte und sich eine kleine Führung zum 7:10 erspielen konnte. Nach der Auszeit von Laszlo Hollosy servierte Meg Wolowicz das bereits 11. Schweriner Ass des Tages. Doch Suhl hielt dagegen und blieb durch Laakkonen im Spiel, zur Freude der Fans in der Wolfsgrube, die sich nicht mehr hinsetzten, sondern jeden Punkt ihrer Mannschaft bemerkenswert feierten. Mit Erfolg, denn die Schweriner leisteten sich eigene Fehler, die Suhl auf 13:14 heranbrachten. Durch weitere Unaufmerksamkeiten glich Suhl zum 16:16 aus. Doch der SSC bleib geduldig in den eigenen Angriffen und mutig im Aufschlag zum 16:18. Angepeitscht von der lauten Tribüne, glich Suhl zum 19:19 aus und eine Blocktouch-Challenge sollte den 20. Punkt des Satzes zugunsten der Gastgeberinnen klären. Auch der nächste Punkt wurde durch Videotechnik aufgelöst und ging erneut an die Suhlerinnen. Schwerin glich durch zwei Angriffsfehler der Suhlerinnen zum 22:22 aus und Hannah Kohn gelang trotz massiver Geräuschkulisse eine Aufschlagserie zum schlussendlichen 23:25 Satz- und Spielgewinn. Suhl verabschiedet sich erhobenen Hauptes aus den diesjährigen Play-Offs und empfing vor den eigenen Fans die Bronze Medaille während sich die Schwerinerinnen am Mittwochabend die Partie Stuttgart:Dresden ansehen werden, die den diesjährigen Finalgegner ermitteln wird.
Starting Six SSC Palmberg Schwerin:
Wolowicz – Hölzig – Keene – Kohn – Grozer – Dambrink – Llabres (L)
Starting Six VfB Suhl Lotto Thüringen:
Nagels – Kuipers – Berger – De Paula – Artyshuk – Laakkonen – Yoshioka (L)