Schwerin – Der Landkreis Ludwigslust-Parchim und die Landeshauptstadt Schwerin haben sich über die Integration von Stadt- und Regionalverkehr auf dem Gebiet der Landeshauptstadt verständigt. Eine entsprechende Vereinbarung unterzeichneten heute Oberbürgermeister Rico Badenschier, Landrat Stefan Sternberg, der Geschäftsführer der Nahverkehr Schwerin GmbH (NVS) Wilfried Eisenberg und der Geschäftsführer der Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP) Stefan Lösel.
Die Beteiligten einigten sich auf die Linienwege der VLP-Linien innerhalb der Landeshauptstadt und auf die durch die VLP zu bedienenden Haltestellen. Es bleibt dabei, dass die VLP-Linien am Hauptbahnhof Schwerin enden, allerdings kommen neben der Linienführung über den Marienplatz alternative Linienführungen über die Werderstraße und den Obotritenring hinzu, die ebenfalls am Hauptbahnhof enden. Die Überfahrt über den Marienplatz wird künftig auf 60 VLP-Busse am Tag begrenzt.
Die Anzahl der durch VLP bedienten Haltestellen im Stadtgebiet vergrößert sich entsprechend, so dass auch auf den alternativen Linienführungen Fahrgäste mit dem Ziel Landeshauptstadt oder mit dem Ziel Landkreis aus- und einsteigen können. Die neue Linienführung der Regionalverkehre erleichtert auch einen Umstieg in die Straßenbahn, beispielsweise an den Haltestellen Von-Stauffenberg-Straße, Keplerstraße und Kieler Straße. Durch den NVS werden dazu den Streckenabschnitten Keplerstraße – Hauptbahnhof, Kieler Straße – Marienplatz und Schwerin Süd – Hauptbahnhof Fahrscheine der VLP in beide Fahrtrichtungen innerhalb der zeitlichen und örtlichen Geltung anerkannt.
Für die Regionalfahrgäste ergibt sich mit der Erweiterung der VLP-Linienwege, der zusätzlichen innerstädtischen Haltestellenbedienung durch die VLP und die verbesserten Umstiegsmöglichkeiten zwischen Stadt- und Regionalverkehr eine deutlich verbesserte innerstädtische Erschließung. Das Stadtzentrum bleibt ohne Umstiege erreichbar. Wer möchte, kann umsteigen und den NVS- Stadtverkehr kostenlos im Rahmen der Fahrscheinanerkennung nutzen.
Mit der nun geschlossenen Vereinbarung legen Landkreis und Landeshauptstadt zugleich eine seit mehreren Jahren bestehende Auseinandersetzung über den VLP-Linienverkehr in Schwerin bei. 2016 hatte die VLP neue Linienverkehrsgenehmigungen vom Land für den Zeitraum bis 2026 erhalten. Gegen diese Genehmigungen legte die Landeshauptstadt Widerspruch ein. Hauptsächlich ging es darum, die Anzahl der Fahrten über den stark frequentierten Marienplatz zu reduzieren.
Für die Fahrgäste sind damit auch erste Verbesserungen auf dem Weg zum Verkehrsverbund Westmecklenburg getan. Das Land, die Landeshauptstadt, die Landkreise Ludwigslust-Parchim und Nordwestmecklenburg und ihre Verkehrsunternehmen arbeiten aktiv an der Gründung eines Verkehrsverbundes Westmecklenburg. Ziel ist ein gemeinsamer Tarif für die gesamte Region, der in allen Bahnen, Bussen und Straßenbahnen im Nahverkehr und über alle Verkehrsunternehmen hinweg gilt und anerkannt wird. Eine Voraussetzung der Verbundgründung ist auch die Einigung zwischen Schwerin und dem Land über die erteilten Linienverkehrsgenehmigungen an die VLP.