Schwerin – Hat Schwerin die Chance bis 2035 einen nachhaltigen, automatisierten, kunden- und serviceorientierten Lieferverkehr zu entwickeln? Was braucht es dafür? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Projekt „Lieferverkehr der Zukunft“. „Wir haben neun starke Partner an unserer Seite, ein praxisnahes und zukunftsfähiges Modell für den Lieferverkehr der Zukunft auf den Weg zu bringen“, sagt die Leiterin der städtischen Stabsstelle für Klimamanagement und Mobilität Carola Nitz.
Zu den Akteuren zählen neben dem Schweriner Nahverkehr und der DHL Deutsche Post, das Digitale Innovationszentrum Schwerin, die IHK zu Schwerin, Limes Solution, Logistik Initiative MV, die Universität Stuttgart und ISME Stuttgart als Projektbetreuer. In einem ersten Treffen im November des vergangenen Jahres stand für die Akteure das Sammeln von Ideen und Erarbeiten von Lösungen im Focus. Doch auch die Meinungen von Bürgerinnen und Bürgern war in einer Online-Umfrage im Januar gefragt: „Insgesamt haben wir 210 Fragebögen ausgewertet“, berichtet Carola Nitz. „Die Ergebnisse haben gezeigt, dass von einem starken Zuwachs von Lieferungen in der Zukunft ausgegangen wird. Die Befragten waren offen für neue und kreative Wege und sahen auch Lieferungen mit Lastenrädern positiv.“
Zirka 60 Prozent der Teilnehmenden bestellen auf Onlineplattformen mindestens 3 Mal pro Monat. Essenslieferungen kamen bei den Befragten so gut wie gar nicht vor. Gewünscht wurde der Ausbau von Paketstationen in Schwerin. Dies konnte bereits in Teilen erfüllt werden. Im Dezember gingen fünf Paketstationen der DHL Deutsche Post an Haltestellen des Schweriner Nahverkehrs in Betrieb. „Damit ist uns bereits ein erster Schritt gelungen, Zeit, Wege und Ressourcen beim Pakete verschicken und empfangen zu sparen“, sagt Carola Nitz. Bei Retouren hingegen gaben die Befragten überwiegend an, Pakete direkt in Paketshops zu bringen.
Bürgerwerkstatt am 1. März soll Ideen verknüpfen
Die digitale Bürgerwerkstatt, zu der alle Interessierten am 1. März von 16.30 bis 19 Uhr unter www.schwerin.de/mobilwandel2035 eingeladen sind, eröffnet Umweltdezernent Bernd Nottebaum: „Wir wollen in dieser Bürgerwerkstatt die Ideen der neun Akteure mit den Ideen der Bürgerschaft verknüpfen, Gemeinsamkeiten präsentieren und Unterschiede in einzelnen Gesprächsrunden diskutieren. Gestalten Sie den Lieferverkehr der Zukunft in Schwerin aktiv mit und beteiligen Sie sich an unserer digitalen Bürgerwerkstatt.“
Voranmeldungen sind bereits jetzt online unter www.schwerin.de/mobilwandel2035 möglich.
Die in der Bürgerwerkstatt erarbeiteten Ergebnisse, die auch der Stadtvertretung vorgestellt werden, dienen dann als Grundlage für ein Zielbild, wie der Lieferverkehr der Zukunft 2035 in der Landeshauptstadt aussehen könnte.