Rostock – Den Preis für die Zahnreinigung vom Profi können Patienten selbst beeinflussen. Denn der Aufwand lässt sich individuell festlegen. Vorab sollte man aber klären, ob die Behandlung überhaupt nötig ist.
Magda L. ist umgezogen und hat einen neuen Zahnarzt. Der empfiehlt ihr eine professionelle Zahnreinigung (PZR). Die 56-Jährige ist verwundert. Ihr früherer Arzt hatte immer gesagt, bei ihrer guten Mundhygiene sei das nicht nötig. Dann die nächste Überraschung: Nach der Behandlung soll Frau L. über 150 Euro bezahlen. Damit hat sie nicht gerechnet und fragt sich, wie diese Kosten zustande kommen.
„Die PZR berechnet sich pro Zahn und Aufwand“, erklärt Mandy Pawils von der Rostocker Beratungsstelle der Unabhängigen Patientenberatung Deutschland (UPD). Maximal dürfen das derzeit 154,28 Euro sein. Doch so teuer muss es nicht werden. Denn: „Wer sich für die Behandlung entscheidet, kann den Umfang und die Kosten vorher mit dem Arzt festlegen“, so die Patientenberaterin.
Zunächst sollte der Arzt für jeden Zahn einzeln feststellen, ob er gesäubert werden muss. Pawils: „Am besten fragt man hier genau nach – eine pauschale Empfehlung für das gesamte Gebiss reicht nicht.“ Behandelt werden sollte nur da, wo man beim Putzen nicht gut hinkommt und wo es Probleme gibt, zum Beispiel bei Entzündungen oder Blutungen. „Das schont die anderen Zähne und spart dem Patienten Geld“, sagt die Beraterin. Hartnäckige Beläge wie Zahnstein entfernt der Arzt zudem einmal im Jahr und das zahlt die Kasse.
Bei normalem Aufwand kostet die PZR bis zu 3,62 Euro pro Zahn, also rund 100 Euro bei einem vollständigen Gebiss. Ist mehr zu machen, können es auch 5,51 Euro je Zahn werden. Ergänzend bieten viele Praxen Zusatzleistungen an, etwa die Entfernung von Belägen unter dem Zahnfleischrand.
„Über den Preis für jede Leistung muss der Arzt vor der Behandlung schriftlich informieren“, erklärt Beraterin Pawils. „Sind einem die Kosten zu hoch, sollte man sich nicht scheuen, Angebote bei weiteren Ärzten einzuholen.“ Auch lohnen kann eine Nachfrage bei der Kasse – viele beteiligen sich an der PZR.