Güstrow – Am 10. Juni 2013 wurden im Technologiezentrum Warnemünde erstmals die Preise für den gerade erst gestifteten Innovationspreis INNO AWARD verliehen. Die Preisverleihung übernahm Mario Kokowsky, Vorsitzender des auslobenden Verbundes der Technologiezentren in Mecklenburg-Vorpommern (VTMV) zusammen mit den beiden Wirtschaftspartnern Tom Streicher von der Steuerberatungsgesellschaft ECOVIS Grieger Mallison und Dr. Thomas Drews von der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft Mecklenburg-Vorpommern (MBMV) sowie Hanns Christoph Saur, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Strukturpolitik, Industrie, Technologie, Tourismus im Wirtschaftsministerium Mecklenburg-Vorpommern in Schwerin.
Die Preisträger sind:
1. Platz: Projekt "PoreGenic Biosciences" / Produkt: GridClamper
Team: Dr. rer.nat. Phillipp Julian Köster, Dipl.-Wirt.-Ing. Uwe Scheffler, Dr.-Ing. Carsten Tautorat, Dr. rer. nat. Oliver Klink Universität Rostock, Lehrstuhl für Biophysik Aus den Notizen der Jury: Es handelt sich um ein Testsystem, mit dem man den Einfluss von Pharmaka (oder ähnlichen Substanzen) auf einzelne Zellen in besonders hohem Durchsatz und Datenqualität testen kann. Besonders geeignet für Test von Medikamenten für Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson, hoher Innovationsgrad, hoher Nutzen für die gesamte Menschheit, von Anfang an bei allen Jurymitgliedern führend …
2. Platz: "Mikro-STL-Anlage"
Team: Mark Vehse, Hermann Seitz, Jörn Henning Uni Rostock, Lehrstuhl für Fluidtechnik und Mikrofluidtechnik Eine Innovation aus dem Bereich der Additiven Fertigungsverfahren, mit diesen Anlagen können Komponenten und Produkte direkt aus CAD-Daten ohne Einsatz eines Werkzeugs hergestellt werden. Mit dieser Mikro-Stereolithograhie-Anlage können besonders kleine Mikrobauteile in der Größenordnung von 1x1x1 cm³ und einer Fertigungsauflösung von ca. 10 µm besonders kostengünstig und schnell hergestellt werden. Aus den Notizen der Jury: Aufbau im Vergleich zu herkömmlichen Geräten deutlich vereinfacht, dadurch 2stelliger Kostenvorteil bei gleichbleibender und höherer Qualität, besonders kleine Teile angewandt in Maschinenbau und Medizintechnik …
3. Platz: "Rollstuhl PARAFREE"
Team: Felix Lange (Firma Langefreunde Design Works, Schwerin) Hier ein Trainings- und Alltagsrollstuhl geschaffen und damit die Wandlung des Rollstuhls vom Hilfsmittel zum Therapiegerät vollzogen. Es dient vor allem zur Stimulierung der Tiefenmuskulatur des Nutzers (Paraplegiker = für hüftwärts Querschnittgelähmte) sowie zur Reduzierung spastischer Reaktionen und kann werkzeugfrei verstellt werden.
Aus den Notizen der Jury: Futuristisch anmutender Rollstuhl, der maximale Bewegung des Nutzer erlaubt, medizinische Wirkung geht über reines „Möbel“ hinaus, da Abbau der Muskelmasse entgegengewirkt wird und positiver Einfluss auf die Seele des Behinderten, könnte wirtschaftlich seine Nische ausfüllen, beeindruckende Präsentation, alle relevanten Seiten in Projekt eingebunden (Arzt, Rollstuhlfahrer, Physiotherapie) …
Um den INNO AWARD 2013 hatten sich insgesamt 51 Projekte beworben – eine für den kurzfristigen Start des Innovationspreises sowie das überschaubare Marketing überraschend hohe Anzahl an Bewerbungen. Die Bewerbungen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet (44 aus Mecklenburg-Vorpommern, die restlichen sieben aus Köln, Hamburg, Berlin, Freiberg …). Vertreten waren dabei sehr unterschiedliche Branchen: Software-Entwicklung, Medizinprodukte, Biotechnologie, Maschinenbau, Elektrotechnik/Speichertechnik, Luft- und Raumfahrt, Filmtechnik, Oberflächenbehandlung, Beratung, Recycling und Medizintechnik – ein Querschnitt wichtiger Zukunftstechnologien.
„Überrascht hat uns auch die hohe Qualität der Bewerbungen. Entscheidend für die Jury waren am Ende die Faktoren Innovationsgrad, Marktpotential, technischer Nutzen sowie die abschätzbaren Chancen, sich gegenüber Mitbewerbern zu behaupten“, führte Mario Kokowsky aus, der neben dem Vereinsvorsitz im VTMV das Technologiezentrum Vorpommern in Greifswald leitet. „Die Ergebnisse zeigen, dass es anscheinend ein deutlich höheres Innovationspotential gibt, als bislang angenommen. Wir möchten unserer Rolle als Berater und Begleiter auch darin gerecht werden, dass wir Innovation besonders stimulieren und den INNO AWARD auch im kommenden Jahr wieder mit geeigneten Partnern aus der Wirtschaft stiften.“