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Gebietsfremde Arten bedrohen Mensch, Natur und Wirtschaft

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Berlin – Angesichts der Schnappschildkröte in einem bayerischen Badesee, warnt die Umweltschutzorganisation WWF davor, dass invasive und vom Menschen eingeschleppte Arten zu immer erheblicheren Problemen führen können. „Schnappschildkröten in Badeseen bedrohen Schwimmer, die Krankheiten übertragende Tigermücke hat sich in beliebten, mediterranen Urlaubsregionen festgesetzt und in Nord-und Ostsee treibt die Rippenqualle ihr Unwesen“, warnt Volker Homes, Leiter Artenschutz beim WWF Deutschland.

Nicht immer seien die Invasoren derart spektakulär und für Menschen potentiell gefährlich, wie die Schnappschildkröte. Trotzdem dürften die ökologischen und ökonomischen Folgen dieser tierischen Invasoren nicht unterschätzt werden, so die Warnung des WWF. So verursachen allein die 20 wichtigsten gebietsfremden Tier- und Pflanzenarten in Deutschland nach Schätzung des Umweltbundesamts jährlich Kosten von etwa 156 Millionen Euro.

„Auslöser solcher Invasionen ist zumeist der Mensch. Mit Schiff oder Flugzeug werden Tiere und Pflanzen in die ganze Welt verschleppt. Ausbreitungsbarrieren wie Gebirge oder Ozeane sind damit aufgehoben“, warnt Homes. Unzählige fremde Organismen befinden sich an oder in Verpackungen von Früchten, Blumen, Holz, Pflanzenteilen oder Tieren oder an Schiffsrümpfen

Allein in Ballastwassertanks von Schiffen reisen einer WWF-Studie aus dem Jahr 2009 zufolge täglich rund 7000 Arten um den Globus. So siedelte sich die Nordamerikanische Rippenqualle, die im Schwarzen Meer die Sardelle und Sprotte bereits nahezu ausgerottet hat, auch in Nord- und Ostsee an. Mit unkalkulierbaren Risiken für die heimische Fischerei. Auch die Chinesische Wollhandkrabbe fühlt sich in Europa wohl. Sie zerstörte alleine in Deutschland Flussufer, Fischereiausrüstung und industrielle Infrastruktur im Schätzwert von 80 Millionen Euro. Hinzu kommen ausgesetzte Heimtiere, wie etwa die Schnappschildkröte, Nutria oder Nandu. 

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